Saftige 46 Millionen Euro werden dem HR im kommenden Jahr fehlen, der Sender plant mit Erträgen in Höhe von 505 Millionen Euro, die Aufwendungen liegen bei 551 Millionen Euro. Dennoch hat der Rundfunkrat des HR den Haushaltsplan für das kommende Jahr auf seiner Sitzung am Freitag genehmigt. Es ist nicht das erste Mal, dass der HR einen hohen Fehlbetrag aufweist: Bereits 2016 (82 Mio) und 2015 (51 Mio) war das Minus hoch.
Zurückzuführen sei der hohe Fehlbetrag auf die hohen Rückstellungen zur Sicherung zukünftiger Rentenansprüche, so argumentierte der Sender bereits im vergangenen Jahr. Das Minus muss allerdings nicht durch einen Griff in den Topf der Mehreinnahmen des Rundfunkbeitrags gedeckt werden. Der HR will das Minus aus der laufenden Liquidität heraus finanzieren.
HR-Intendant Manfred Krupp kündigt einen tiefgreifenden Veränderungsprozess an: "Um die Liquidität über das Jahr 2020 hinaus zu sichern, müssen wir jetzt unseren Gestaltungsspielraum nutzen, um den HR zukunftsfähig aufzustellen." Erste Schritte seien bereits getan: So wurden das Maintower-Studio und das Fernsehstudio in Kassel zugunsten eines neuen virtuellen TV-Studios im Funkhaus am Dornbusch und modernisierter Hörfunkstudios aufgegeben. Auch der Kauf eines neuen Übertragungswagens wurde abgeblasen, stattdessen verstärkt man nun die Zusammenarbeit mit dem SWR. "Strukturreformen, sowohl auf ARD-Ebene als auch im HR, sind erforderlich, um in Zeiten eines Medienwandels Angebote für alle Zielgruppen zu schaffen", so Krupp.