Foto: Premiere Sportfans, die die Weltmeisterschaft, die Champions League und Formel 1 weiter live und werbefrei verfolgen wollten, stellten plötzlich fest, dass Arena zwar niedrige Preise versprach, sie aber trotzdem teuer zu stehen gekommen wären: Neben dem Premiere-Abo hätten sie für die Bundesliga einen zweiten Vertrag mit Arena abschliessen müssen. Billiger als bisher - wie im Dezember noch erhofft - wäre der Sportfan also doch nicht weggekommen.

Premiere-Chef Dr. Georg Kofler beobachtete das Geschehen erstaunlich still. Entgegen der Erwartung vieler Beobachter hatte er nach der Niederlage im vergangenen Dezember nicht vorschnell gehandelt. Er hat sich einmal mehr für das Zocken entschieden. Alles oder nichts - mit Pauken und Trompeten siegen oder verlieren. Keine Preisanpassungen, keine neuen Paketstrukturen, kein Eingeständnis von Fehlern. Er wartete.

Kofler registrierte zufrieden, dass viele bisherige Premiere-Abonnenten mit dem Arena-Abo zögerten. Das hatte zwei Gründe: Zum einen lässt Premiere einmal gewonnene Kunden nur ungerne gehen und der gemeine Fernsehzuschauer, der nicht zwei Abos gleichzeitig wollte, schloß kein neues Arena-Abo ab, bevor er bei Premiere raus war - was dauerte. Zum anderen ist Arena immer noch vielen ein unbekanntes Unterfangen: Hunderttausende sollten nach dem Willen von Arena-Chef Bernard de Roos im Vorfeld ein Abo abschließen und dem Unternehmen blind einen Vertrauensvorschuss geben ohne zu wissen, was sie genau bekommen werden. Klappte aber nicht ganz.

Die DFL wurde nervös. Als im Frühling noch immer zuviele Fragen ungelöst waren und der Verkauf der Abos nur schleppend anlief, begann die Negativpresse über Arena. Das war das Startsignal für Premiere-Chef Dr. Georg Kofler. Lange hatte er still gehalten und alles für diesen Moment riskiert. Kein halbes Jahr nach der vermeintlichen Niederlage präsentiert er sich und Premiere als sicheren Hafen und Retter für die Bundesliga.