Der Bayerische Rundfunk (BR) muss sparen - und zwar dringend. Aus diesem Grund hat die öffentlich-rechtliche Anstalt nun einen massiven Stellenabbau in Aussicht gestellt. In den kommenden zehn Jahren sollen 450 Stellen in der Fernsehproduktion abgebaut werden, bestätigte ein BR-Sprecher am Freitag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Danach sollen noch 545 Vollzeitstellen in der Fernsehproduktion verbleiben. "Wie andere Sender es auch schon getan haben, wird der BR seine Strukturen effizienter gestalten müssen", ist aus München zu hören. Betroffen sind nach Angaben des Sprechers vorrangig die Bereiche Deko-Bau, Werkstätten, Fundus, Requisite und Printgrafik.
Tatsächlich steht der Bayerische Rundfunk mit seinen Plänen nicht alleine auf weiter Flur: So hatte WDR-Intendant Tom Buhrow bereits im vergangenen Jahr angekündigt, 500 Stellen streichen zu wollen. Der BR verweist nun in seinem Statement darauf, dass seit der letzten Gebührenanpassung vor sechs Jahren ein "hoher Spardruck" bestehe - "und damit auch Druck, Fixkosten zu senken". Durch einen Stellenabbau in der Fernsehproduktion könne Flexibilität gewonnen und ein strukturelles Defizit verhindert werden, hieß es am Freitag von Seiten des Senders.
Der Abbau soll nach Angaben des Bayerischen Rundfunks "ohne Entlassungen, sozialverträglich und in enger Abstimmung mit dem Personalrat über Instrumente wie Nichtwiederbesetzung von Stellen, Qualifizierung, Umschulung und Versetzung erreicht werden". Die Umsetzung erfolge ab sofort in bestimmten zeitlichen Etappen "unter Berücksichtigung der Fluktuation in den einzelnen Bereichen".