Der Tod von "FAZ"-Feuilletonchef und Mitherausgeber Frank Schirrmacher Mitte Juni kam nicht nur für seine Familie und Freunde überraschend. Auch bei der "FAZ" war man auf den plötzlichen Tod des Querdenkers nicht vorbereitet, kurzerhand übernahm Günther Nonnenmacher seine Aufgaben. Dieser wollte eigentlich Ende Juni in Ruhestand gehen, wird nun aber wohl noch voraussichtlich bis Ende dieses Jahres das Feuilleton der Zeitung leiten. 

Unterdessen ist man bei der "FAZ" auf der Suche nach einer dauerhaften Lösung. Nun berichtet die "Berliner Zeitung", dass sich die Herausgeber auf einige Nachfolge-Kandidaten geeinigt hätten. Offenbar ganz oben auf der Liste: Literaturchefin Felicitas von Lovenberg. Wie die "Berliner Zeitung" schreibt, wollen sich die Herausgeber noch im September auf einen Kandidaten einigen, die Entscheidung aber erst später bekannt geben. 

Sollte es am Ende tatsächlich von Lovenberg werden, wäre das nichts weiter als eine Revolution im "FAZ"-Herausgeber-Gremium. Dort sitzen derzeit mit Werner d'Inka, Berthold Kohler, Günther Nonnenmacher und Holger Steltzner ausschließlich Männer. Die 40-jährige von Lovenberg arbeitet bereits seit 1998 als Redakteurin im "FAZ"-Feuilleton und seit Juli 2001 im Literatur-Ressort. Im November 2008 wurde sie als erste Frau überhaupt Leiterin des "FAZ"-Literatur-Ressorts. 2003 erhielt sie den Alfred-Kerr-Preis und vor drei Jahren den Hildegard-von-Bingen-Preis. 

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