Das lokale und regionale Privatfernsehen hat derzeit, so scheint es zumindest, keinen allzu guten Lauf. Noch immer ist unklar, ob Helmut Thomas Volks TV jemals starten wird. Doch auch abseits davon gibt es derzeit kaum positiven Nachrichten. Vor zwei Jahren stieg etwa der Oldenburger Energieversorger EWE ins Fernsehgeschäft ein. "Heimat Live", so der Name des Programms sollte EWE-Kunden mit lokalen Nachrichten versorgen - erst im Internet, später auch klassisch über den Fernseher. Doch die Pläne waren offenbar doch ein paar Nummern zu groß, wie sich nun herausstellt.
Wie der Konzern gegenüber der "Ostfriesen-Zeitung" bestätigte, sollen die Regionalstudios in den niedersächsischen Städten Leer, Cloppenburg und Cuxhaven geschlossen werden. Rund elf Millionen Euro soll EWE in den vergangenen Jahren investiert haben. Ohne nennenswerten Erfolg, wie sich nun zeigt. Bis zu 30 Mitarbeiter könnten betroffen sein. Geschäftsführer Erno Goedelt wandte sich mittlerweile an die Mitarbeiter. In einem Schreiben, das dem Medienmagazin DWDL.de vorliegt, heißt es: "Wie Sie wissen befinden wir uns nach dem Ende der zweijährigen Pilotphase in einem Prozess der Evaluierung und Umstrukturierung. Die Planungen gehen zur Zeit dahin, das Angebot von 'Heimat Live' zukünftig auf einen Regionalsender zu konzentrieren."
Welche genauen Auswirkungen diese ersten Überlegungen haben werden, steht demnach noch nicht fest. "Sicher aber ist, dass wir uns im Rahmen dieses Prozesses von einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden trennen müssen", so Goedelt in dem Schreiben. In den kommenden Tagen sollen die Mitarbeiter genauer informiert werden. "Ich kann mir vorstellen, dass diese Nachricht in dieser Form unbefriedigend ist, bitte Sie aber noch um ein wenig Geduld." Kritische Stimmen an dem Fernsehprojekt hatte es bereits vor dem Start gegeben. Wie sich nun zeigt, sollten die Zweifler Recht behalten haben.