Sky fürchtet offenbar ein teures Wettbieten um die Rechte für die Fußball-Bundesliga und bietet Telefon- und Kabelnetzbetreibern eine Partnerschaft an. Beim Münchner Bezahlsender kann man sich vorstellen, die TV-Plattformen dieser Unternehmen mit Inhalten zu beliefern, darunter auch mit der Fußball-Bundesliga. "Jeder, der an Rechten interessiert ist, hat Optionen", sagte Sky-Chef Brian Sullivan der "Financial Times Deutschland". "Man kann sich wie wir selbst um die Rechte bewerben und das gleiche Risiko tragen oder mit uns zusammen arbeiten."

Im Blick dürfte Sullivan damit in erster Linie die Deutsche Telekom haben, die sich wie Sky um umfassende Live-Rechte für die Bundesliga bewirbt. Erstmals seit langer Zeit hat es laut "FTD" in den vergangenen Wochen wieder Gespräche zwischen Telekom und Sky gegeben. Bei der Telekom heißt es, dass es viele Optionen für eine Zusammenarbeit mit Sky gebe. Sky-Chef Sullivan sieht die Telekom derzeit jedenfalls im Nachteil: "Wenn man als Full-Service-Anbieter nur ein Produkt hat, kann es so stark sein wie die Bundesliga, das Geschäftsmodell wird nicht funktionieren."

 

Genau daran setzt das von Sky vorgeschlagene Bündnis an. Sullivan: "Gemeinsam mit Sky können sie alle unsere Inhalte vermarkten, und wir reden hier nicht nur über die Bundesliga", so der Sky-Chef gegenüber der "Financial Times Deutschland" in Richtung potenzieller Interessenten. "Sie bieten es ihren Kunden an und teilen sich mit uns die Einnahmen. Das ist ein verdammt gutes Geschäftsmodell für sie." Nicht ausgeschlossen ist die Möglichkeit, exklusiv mit nur einem einzigen Telekomanbieter zusammenzuarbeiten. "Alle Optionen sind möglich", betonte Sullivan.

Auch mit dem Telekom-Konkurrenten Vodafone konnte Sky in der Vergangenheit keine Einigung erzielen, obwohl die Fernsehbox von Vodafone die technischen Voraussetzung für den Empfang von Sky-Sendern erfüllt. Auf die Partnerschaft mit Netzbetreibern ist Sky nach Angaben seines Chefs allerdings nicht angewiesen - auf einen Zuschlag bei den Bundesliga-Rechten dagegen schon eher.