Herr Rach, im Juli berichtete DWDL.de erstmals über Ihren Wechsel zum ZDF. Seitdem spekuliert die Branche. Können Sie das Rätsel auflösen?
Ja, richtig ist, ich habe beim ZDF einen Vertrag unterschrieben und wir wollen in Zukunft zusammenarbeiten. Wir denken, wir werden das zu Beginn 2014 anfangen.
Was hat Sie am Wechsel gereizt? Der Blick nach vorne oder der Abschluss des Kapitel RTL?
Was hat mich gereizt? Zunächst einmal möchte ich sagen: Ich habe über acht Jahre hervorragend mit RTL zusammengearbeitet. Das was wir da gemacht haben, war am Anfang ungewöhnlich für RTL und es war ungewöhnlich, dass sie es mit mir gemacht haben. Es wurden große Erfolge - alle drei Projekte die wir gemeinsam entwickelt und umgesetzt haben. Nun bin ich vom Sternzeichen her Zwilling und irgendwann gibt es den Punkt, an dem ich unruhig werde und das Gefühl bekomme, mich verändern zu müssen.
Klingt nach einem Abschied in Freundschaft...
Ich war in keinster Weise unglücklich und die Kollegen bei RTL haben auch in keinster Weise versucht mich einzuengen oder was man da spekulieren könnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit der Zeit Handbremsen angezogen hatte, die ich wieder lockern wollte, um mit voller Power nach vorne zu blicken. Und ich glaube dafür ist das ZDF ein guter Partner.
Die Routine sozusagen als größter Feind?
Das ist genau die Sache, die ich generell im Fernsehen beobachte - unisono bei fast allen Sendern - dass man ein erfolgreiches Programm nicht sehr zufrieden auch auf dem Höhepunkt stoppt. Wir hatten doch acht tolle Jahre, acht tolle Staffeln „Rach, der Restauranttester“, die bis auf die letzte Staffel immer wieder nach oben gegangen sind mit den Marktanteilen. Meine vollste Überzeugung ist, so habe ich es bislang auch in meinem unternehmerischen Leben gemacht, dass man den Erfolg nicht bis zum letzten Tropfen auskosten sollte sondern sich immer dem Nächsten widmet.
Also auch ein Abschied vom Format „Rach, der Restauranttester“?
Manchmal ist Neues besser als Verschlimmbessern. Und ich bin auch jemand, der sich da nicht verbiegen will. Ich habe immer versucht offen und ehrlich zu arbeiten, ohne filmische Tricks und ohne manipulierte Szenen.
Durch RTL wurde der Koch Christian Rach längst in der Wahrnehmung zum Restauranttester. Spielt das Image auch eine Rolle bei dem Wechsel?
Wir kennen das von vielen tollen Serienschauspielern. Der erste, der glaube ich nie wieder von seiner Serienrolle losgekommen ist, war Horst Tappert. Da haben Sie natürlich recht. Auch das ist ein kleiner Gedanke dabei. Wenn mich jemand auf der Straße erkennt, dann heißt es oft „Och, guck mal der Restauranttester“. Da habe ich natürlich überhaupt nichts dagegen. Ich freue mich, dass die Menschen mich kennen und das gehört ja auch dazu, sonst sollte man das ganze gar nicht machen. Aber die Rollenfestlegung, die ist natürlich dann programmiert und je länger man so eine Sendung macht, desto schwieriger ist es, aus einer Schublade rauszukommen. Aus diesen Gründen habe ich ja auch schon die „Restaurantschule“ und „Rach deckt auf“ entwickelt, um zu zeigen, dass mich auch noch andere Dinge interessieren.