Frau Hegenbarth, waren Sie eigentlich froh, als die Dreharbeiten für Ihre neue Sat.1-Serie „Es kommt noch dicker“ beendet waren?
(überlegt) Ja! Das lässt sich nicht anders sagen. Die letzten zehn Tage haben wir jeden Morgen „The Final Countdown“ eingespielt und die Tage runtergezählt, weil die Dreharbeiten so unfassbar anstrengend waren. Das hat uns alle an unsere Belastungsgrenzen geführt.
Sie verwandeln sich für die Serie von dünn zu dick.
Glauben Sie mir: Es war logistisch und produzententechnisch ein echter Alptraum. Produzent Christian Popp hat selbst gesagt, er habe den Aufwand für die Serie unterschätzt. Eine Serie mit einem solchen Styling-Aufwand hat zuvor aber auch noch niemand gemacht, von daher fehlten die Erfahrungswerte. lle sind auf einer Art Jungfernfahrt unterwegs gewesen und haben am Set noch sehr viel dazugelernt. Die Maskenbildner und ich hatten noch am ehesten eine Ahnung, weil wir das alles beim Testimonial-Dreh schon einmal durchgemacht haben. Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, worauf ich mich da überhaupt eingelassen habe.
Und worauf haben Sie sich eingelassen?
Die Maske ist in diesem Fall elementar, ich hatte Tag für Tag insgesamt fast sechs Stunden Maske – alleine morgens vor dem Dreh waren es vier Stunden. Dazu kommt ja noch das Nachschminken, denn das Styling bleibt leider nicht so, sondern es braucht dauerhafte Betreuung. Sieben Frauen sind mir quasi den ganzen Tag hinterhergelaufen, um die Rolle möglich zu machen. Und an warmen Tagen hing ich sogar noch an einer Kühlbox mit Schläuchen in einem Coolsuit, wie ihn die Rennfahrer tragen. Ich war eine echte Wanderbaustelle. (lacht) Und abends oder nachts eine Stunde „Rückbau“.
Wie fühlt man sich abends nach Drehschluss? Da weiß man vermutlich, was man gemacht hat, oder?
Das weiß man eindeutig. Es war eine unheimlich schweißtreibende Angelegenheit, wir haben manchmal zwei bis drei Anzüge am Tag verbraucht. Ich war deshalb immer froh, wenn abends wieder mein kleines, dünnes Ich zum Vorschein kam. Mit meinem eigenen Körper kenne ich mich definitiv besser aus.
Was ist eigentlich schlimmer: Die Maske im Gesicht oder der Fatsuit am Körper?
Ich fand den Anzug schwieriger, weil der Körper ja nicht atmen kann. Außer Hände und Stirn ist nichts an der Luft – man ist also quasi in Watte gepackt. Das ist ziemlich unangenehm. Jedes Mal, wenn ich nicht im Bild war, habe ich versucht, zumindest Teile davon auszuziehen, weil es doch eher beklemmend und vor allem wahnsinnig warm ist. Die Wärme arbeitet gegen das Gesicht, weil der Schweiß gegen den Kleber arbeitet. Das war alles leicht wahnsinnig.