Volker Herres

Während in dieser Saison noch das DSF die Erstauswertungsrechte an den Sonntagspielen der Fußball-Bundesliga hält, sind diese Rechte ab der Saison 2009/10 Teil des Bundesliga-Pakets der ARD. Diese vermeintlich kleine Änderungen bei den TV-Rechten sorgte unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses des Bundesliga-Pokers für Spekulationen: Wie wird die ARD die Sonntagsrechte nutzen?

Jeweils ab 21.45 Uhr darf die ARD ab der kommenden Saison im FreeTV Ausschnitte aus den beiden Sonntagsspielen zeigen. Doch dieser Sendeplatz gehört traditionell Anne Will und ihrem Polittalk, den man im Wahljahr 2009 wohl kaum für die Bundesliga verschieben würde. Soviel war eigentlich klar. Dennoch setzten in der Presse schnell Spekulationen ein: Wie löst die ARD ihr neues Sonntagsproblem?

DWDL.de traf Volker Herres vergangene Woche in München. Er ist als Nachfolger von Günther Struve seit 1. November Programmdirektor beim Ersten. Ein Sonntagsproblem durch die Bundesliga-Rechte gibt es für Herres nicht. "Die Irritationen hinsichtlich eines Sendeplatzes hat es eher durch die Presse-Berichte gegeben als durch die Sachlage selbst", so der Programmdirektor des Ersten im DWDL.de-Interview. "Wir haben die Rechte nicht erworben, um unser Programmschema zu ändern, sondern wir haben sie erworben, weil sie im Gesamt-Paket gut mitzuerwerben waren."

Volker Herres

Die Lösung für die Fußballrechte-Nutzung liegt für ihn auf der Hand. "Ich gehe davon aus, dass wir die Verwertungsrechte für den Sonntagabend in den 'Tagesthemen' nutzen werden", so Herres im DWDL.de-Interview. Doch möglicherweise nutzt man die Rechte nicht nur dort. Denn: "Der Charme liegt auch darin, dass die Rechte von den Dritten Programmen darüber hinaus in ihren Sendungen genutzt werden können, wenn die einzelnen Redaktionen das für richtig erachten", so Herres. Ob das auch vor der "Tagesthemen"-Ausstrahlung im Ersten möglich sei? Herres' kurze Antwort: Ja.

Das gesamte Wortlaut-Interview mit Das Erste-Programmdirektor Volker Herres lesen Sie am Montag beim Medienmagazin DWDL.de. Neben Bundesliga und Politmagazinen geht es darin u.a. auch um die Olympia-Übertragungsrechte, Konkurrenz durch Google, die "Tagesthemen", die neue Vorabend-Daily und die Zukunft der Unterhaltung im Ersten.