Foto: RTLDie Vierschanzentournee bei RTL, die rund um die Jahreswende meditative sportliche Abwechslung in den Fernsehalltag bringt, steht auf der Kippe. Seit es keine deutschen Helden mehr gibt, verliert das Event für den Sender an Bedeutung. Fraglich ist derzeit, ob man den Vertrag mit dem Deutschen Ski-Verband noch einmal verlängert.

Dabei hat der Verband dem Sender schon einige Zugeständnisse gemacht. So wird zum Beispiel das Finale - das traditionelle Dreikönigsspringen - um einen Tag verschoben, damit es am Wochenende übertragen werden kann. Das erregt zu Weilen sogar Unmut im Verband, berichtet die "Frankfurter Rundschau".

Doch damit RTL an dem Event festhält und weiter in die Übertragung investiert, müssen die Rechte billiger werden. 94 Millionen Euro hat das alljährliche Springen den Sender seit der ersten Übertragung im Jahr 2000 gekostet. Jetzt laufen die Verträge aus. "Ein solcher Preis wie zuletzt wird von uns nicht zu erlösen sein", sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe gegenüber dem "Kölner Stadtanzeiger". Doch zu Gesprächen ist man durchaus bereit. "Allerdings wissen beide Seiten, dass sich die Verhandlungssituation grundlegend geändert hat", wird Loppe von der "Frankfurter Rundschau" zitiert.
 
 
Skispringen als Fernsehsport ist auf dem absteigenden Ast. Vorbei sind die Zeiten, in denen Sven Hannawald die verkaterte Nation am Neujahrstag vor dem Fernseher versammelte. Jetzt verliert der Sport bei RTL mit Günther Jauch, der die Moderation der Übertragungen aus privaten Gründen an Marco Schreyl abgibt, auch noch eine zuschauerwirksame Figur. Sollte es mit dem winterlichen Event im kommenden Jahr nichts mehr werden, dann will RTL sich laut Loppe verstärkt in Richtung Fußball orientieren.