RTL geht es wirtschaftlich deutlich besser als im letzten Jahr, wie RTL-Chefin Anke Schäferkordt in den letzten Wochen mehrfach betont hatte. Dennoch stehen für die Mitarbeiter deutliche Verschlechterungen ins Haus, wie die "Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.
So sehe ein erster Entwurf für einen neuen Haustarifvertrag vor, die Arbeitszeit wieder von 38 auf 40 Stunden zu verlängern, was Anke Schäferkordt im Interview auch bestätigte. Gespräche dazu würden gerade mit den Tarifparteien geführt. Zuschläge für Mehrarbeit sollen darüberhinaus abgeschafft werden. Hart trifft es vor allem neue Mitarbeiter: Sie sollen künftig etwa 20 Prozent weniger verdienen als bisher.
Darüberhinaus gehe weiterhin ein Team von zwei Mitarbeitern von Abteilung zu Abteilung um gemeinsam mit den Führungskräften zu überprüfen, ob der Sender auch mit weniger Mitarbeitern auskommen könne. Für Anke Schäferkordt ist dieser Schritt notwendig: "Um sich den künftigen Herausforderungen stellen zu können, muss ein Unternehmen flexibel und effizient sein. Unsere Branche verändert sich gerade rasant. Deshalb hinterfragen wir Strukturen", so die RTL-Chefin.
Bislang wurden dadurch 15 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. "Diese Kollegen werden von einem fairen Sozialplan aufgefangen. Einigen davon haben wir bereits neue Jobs vermittelt", betonte Schäferkordt aber gegenüber der "Zeit". Die Verantwortung für RTL liege "nicht nur im Hier und Jetzt, sondern vor allem auch in der Sicherung der Zukunft", erklärt Anke Schäferkordt das Vorgehen. Dass RTL unfair mit seinen Mitarbeitern umgehe, weist die Senderchefin weit von sich: "Ich bleibe dabei: Wir sind sehr fair im Umgang mit unseren Mitarbeitern und werden es auch bleiben."