Foto: APSNachdem der technische Fehler, der am vergangenen Wochenende erneut zum Kopierschutz bei einigen Sendungen im Programm von Sat.1 und ProSieben führte und damit das Aufnehmen mit privaten DVD- und Festplattenrecorder unmöglich machte, lokalisiert wurde, zieht der technische Dienstleister APS Konsequenzen.

Eine Sprecherin von APS, einer Tochter des Satelllitenbetreibers SES Astra, die u.a. für die betroffenen Sender Sat.1 und ProSieben Playout und Uplink des Signals zum Satelliten übernehmen, erläuterte den Vorfall und die folgenden Schritte gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de - und erklärt, wieso sich die Panne am vergangenen Wochenende überhaupt wiederholen konnte.

Ursache für den mitgesendeten Kopierschutz war ein Fehler im WSS (Wide Screen Signaling). Dabei handelt es sich um ein Signal, dass wie auch z.B. die Teletext-Angebote der Sender oder die EPG-Daten über die Austastlücke des Fernsehprogramms mitgesendet wird. Via WSS können Fernsehgeräte erkennen, ob eine Sendung im 16:9- oder 4:3-Format ausgestrahlt wird und das Bildformat entsprechend automatisch anpassen.
 


Vor gut drei Wochen wie auch am vergangenen Wochenende führte ein Bug im Playout-Center (Foto oben) von APS dazu, dass beim WSS-Signal auch der Kopierschutz mitgesendet wurde. Nach dem Vorfall im April habe man an ein fehlerhaftes Gerät geglaubt und dieses ersetzt, erklärt eine APS-Sprecherin gegenüber DWDL.de. Doch seit vergangenem Wochenende ist klar: Es handelte sich schon im April nicht nur um ein fehlerhaftes Gerät - der Bug tritt generell bei diesem Gerätetyp auf.

Aus diesem Grunde werde man das WSS-Signal "bis auf Weiteres" deaktivieren, so eine APS-Sprecherin. Damit sei sichergestellt, dass es nicht noch einmal zu einem Kopierschutz-Problem kommt. Allerdings ist damit vorerst auch der WSS-Service beendet, mit dem die Fernsehgeräte über den Wechsel des Bildformats informiert wurden und diesen automatisch vorgenommen haben. Betroffen davon sind allerdings ebenfalls nur Sat.1 und ProSieben - es waren laut APS die einzigen Sender, die diesen Service anbieten wollten.