Es war kein gutes Jahr für Sat.1. Nicht nur die Zuschauer verschmähten den Sender - die Quotenkrise dauert nun schon zwölf Monate an - auch bei Kritikern konnte Sat.1 kaum punkten. Bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" ging der Sender weitestgehend leer aus. Ein halber Preis für die "Beste Ausstattung" bei "R.I.S", den man sich aber mit der "Flucht" der ARD teilen muss und ein Förderpreis für Franz Dinda für seine Rolle in "Blackout".
Angesichts dessen hat es schon eine gewisse Komik, dass ausgerechnet Sat.1 am Samstagabend in der werberelevanten Zielgruppe die "Fernsehpreis"-Verleihung auf Platz 2 verwies. Kai Pflaumes "Comedy-Falle" sicherte sich mit 1,85 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern sehr gute 17,1 Prozent Marktanteil. Auch beim Gesamtpublikum sah es sehr ordentlich aus: 3,28 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen zu, was für 12,1 Prozent Marktanteil reichte.
Beim "Deutschen Fernsehpreis" feierte sich währenddessen das Fernsehen wieder selbst, nur wollte auch dieses Jahr das Publikum wieder nicht so recht mitfeiern. Die mit über drei Stunden sehr lang geratene Verleihung verfolgten im Schnitt nur 1,62 Millionen 14- bis 49-Jährige. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag mit 16,4 Prozent im Mittelmaß - glanzvoll ist das nicht gerade.
Insgesamt schauten 3,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zu, was 13,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Wie erwartet gingen somit die Zuschauerzahlen im Vergleich zum Vorjahr als die ARD übertrug bei den jüngeren Zuschauern nach oben, bei den Älteren nach unten. Wenn 2008 das ZDF an der Reihe ist, dürfte es wieder umgedreht sein. Insgesamt geht der Quotenrückgang aber weiter. Enttäuschend sicherlich: Die RTL-Übertragung hatte noch etwas weniger Zuschauer beim Gesamtpublikum als Sat.1 zwei Jahre zuvor.