Die Gelegenheit schien zu günstig: Nachdem ARD und ZDF am Mittwoch überraschend konsequent aus der Berichterstattung von der diesjährigen Tour de France ausgestiegen sind, waren die Übertragungsrechte sehr kurzfristig wieder auf dem Markt. RTL wollte nicht, Sat.1 schlug zu. Damit gelang Senderchef Matthias Alberti am Donnerstagmittag zunächst ein echter Coup. Nach den tagelangen Schlagzeilen über Stellenkürzungen und das Aus für zwei Magazinsendungen, eine vermeintlich positive Meldung von Sat.1.
Mit positiven Meldungen über Sat.1 scheint es aber wie mit positiven Dopingergebnissen: Sie sind meist genau das Gegenteil. Und so entpuppt sich auch der Coup von Sat.1-Chef Matthias Alberti nach zwei Tagen als Bumerang und bringt dem Berliner Sender die Negativ-Schlagzeilen zurück. Die Einschaltquoten der Tour de France-Übertragungen sind weit unter dem, was für Sat.1 noch erträglich wäre. Nach den katastrophalen Werten vom Donnerstag erholte sich die Quote am Freitag - trotz kostenloser PR aufgrund zahlreicher Presseberichte - kaum. 7,0 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen bedeutet mehr als eine Halbierung der Werte, die Sat.1 sonst am Nachmittag mit Courtshows und CrimeDoku erzielt.
Die Werbekunden sollen bereits verärgert sein, wie das Medienmagazin DWDL.de aus dem Umfeld es Werbevermarkters SevenOne Media erfuhr. Und das aus gleich drei Gründen: Zunächst einmal sind in der Daytime traditionell frauen-affinere Spots geschaltet. In der Werbersprache gibt es die schönsten Umschreibungen für die Zielgruppen der Daytime. Man kann auch einfach gerade raus von Hausfrauen sprechen. Die Übertragung der Tour de France richtet sich hingegen eher an ein männliches Publikum, was jede Mediaplanung ad absurdum führt. Würden wenigstens die Quoten stimmen, doch die - wie erwähnt - halbierten sich. Und zu allem Übel kommt die Tour-Übertragung bei Sat.1 nicht aus den Negativschlagzeilen, weil Politik und Vertreter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens das Engagement von Sat.1 vehement kritisieren.
Mit positiven Meldungen über Sat.1 scheint es aber wie mit positiven Dopingergebnissen: Sie sind meist genau das Gegenteil. Und so entpuppt sich auch der Coup von Sat.1-Chef Matthias Alberti nach zwei Tagen als Bumerang und bringt dem Berliner Sender die Negativ-Schlagzeilen zurück. Die Einschaltquoten der Tour de France-Übertragungen sind weit unter dem, was für Sat.1 noch erträglich wäre. Nach den katastrophalen Werten vom Donnerstag erholte sich die Quote am Freitag - trotz kostenloser PR aufgrund zahlreicher Presseberichte - kaum. 7,0 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen bedeutet mehr als eine Halbierung der Werte, die Sat.1 sonst am Nachmittag mit Courtshows und CrimeDoku erzielt.
Die Werbekunden sollen bereits verärgert sein, wie das Medienmagazin DWDL.de aus dem Umfeld es Werbevermarkters SevenOne Media erfuhr. Und das aus gleich drei Gründen: Zunächst einmal sind in der Daytime traditionell frauen-affinere Spots geschaltet. In der Werbersprache gibt es die schönsten Umschreibungen für die Zielgruppen der Daytime. Man kann auch einfach gerade raus von Hausfrauen sprechen. Die Übertragung der Tour de France richtet sich hingegen eher an ein männliches Publikum, was jede Mediaplanung ad absurdum führt. Würden wenigstens die Quoten stimmen, doch die - wie erwähnt - halbierten sich. Und zu allem Übel kommt die Tour-Übertragung bei Sat.1 nicht aus den Negativschlagzeilen, weil Politik und Vertreter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens das Engagement von Sat.1 vehement kritisieren.
Bei SevenOne Media gibt man sich offiziell sehr zufrieden. Auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de zur Unzufriedenheit von Werbekunden im Nachmittagsprogramm erklärte eine Sprecherin: "Mit der Tour de France zeigt Sat.1 eines der weltgrößten Sportereignisse - nicht nur im Interesse der Zuschauer, sondern sicher auch der Werbekunden. Sollte ein Kunde dennoch die Umbuchung seines Spots bevorzugen, steht im diese Möglichkeit - wie bei allen anderen Programmänderungen auch - selbstverständlich offen."
Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" verteidigt der ProSiebenSat.1-Vorstandschef Guillaume de Posch den Erwerb der Übertragungsrechte an der Tour de France. "Natürlich sind wir gegen Doping", so de Posch. "Aber wir sind keine Zensurbehörde. Wir halten den Zuschauer für mündig. Er soll selbst entscheiden, was er sieht." Der Kauf der Übertragungsrechte sei "eine strategische Investition". Und dann gibt sich De Posch erstaunlich offen: "Es gibt Quoten-, aber auch Marketingcoups. Die Zeit wird zeigen, ob das hier eher ein Marketingcoup war."
Es war nicht mehr als ein Marketingcoup - und auch das nur für einige Stunden. Presse, Politik, Werbekunden und am Freitag bei der Betriebsversammlung in Berlin auch die eigenen Mitarbeiter kritisieren den Erwerb der Rechte. Aus unterschiedlichen Gründen. Und genau eine Woche nach dem Bekanntwerden des harten Sparkurses ist Sat.1 noch immer nicht zur Ruhe gekommen.