Foto: RTLEs war in der vergangenen Woche das große Boulevard-Thema im Medienbereich: Stefan Raab gegen "Deutschland sucht den Superstar". Ausgangspunkt war der Ausstieg von Max Buskohl bei "DSDS", weil dieser lieber mit seiner eigenen Band auftreten wollte. Raab bot ihm genau das in seiner eigenen Show an, RTL untersagte es, Raab inszenierte den Aufstand und kündigte eine Demonstration während der "DSDS"-Liveshow am Wochenende an.

Wer dort einschaltete, sah allerdings nichts von Raab und überhaupt wurde das Thema Buskohl nur am Rande kurz erwähnt. Raabs Ankündigung stellte sich wie zu befürchten war als Scherz heraus. Am Montag stand nun also die erste "TV Total"-Sendung nach dem ausgebliebenen Protest an. Dort ging Raab aber ebenfalls nur kurz auf das Thema ein.

Seine Erklärung: Er habe am Samstag zwar lautstark "Freiheit für Max Buskohl" gefordert, sei versehentlich aber im "Musikantenstadl" gelandet, der ebenfalls am Samstag ausgestrahlt worden war. Aufrufe á la "Freiheit für Max Buskohl" oder eine Erneuerung des Angebots an ihn gab es in der Sendung hingegen nicht mehr.


Ganz auf sich beruhen ließ er das Thema allerdings auch nicht und kündigte für den Herbst eine eigene Castingshow im Rahmen von "TV Total" an. Der Seitenhieb auf RTL steckt bereits im Titel: "SSDSDSSWEMUGABRTLAD" was soviel bedeutet wie "Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte und gerne auch bei RTL auftreten darf". Beschränkungen und "Knebelverträge" wie angeblich bei RTL gebe es dort für die Beteiligten nicht, so Raab. Die einzige Klausel sei, dass jeder das tun müsse, was er wolle.

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Dass Stefan Raab trotz des Rahmens einer Comedysendung ein Musikcasting ernsthafter und künstlerisch anspruchsvoller hinbekommt als RTL mit "DSDS" hat Raab schon einmal bewiesen. 2004 veranstaltete er den Wettbewerb "SSDSGPS", was soviel bedeutete wie "Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star". Sieger Max Mutzke fuhr mit dem Lied "Can't wait until tonight" schließlich tatsächlich zum Eurovision Song Contest. In wenigen Wochen wird dieser sein neues Album veröffentlichen.

Das Thema Max Buskohl scheint für Raab hingegen nun erst einmal abgeschlossen zu sein. Schade, denn es wäre eine Aktion gewesen, die an längst vergangene, glorreiche "TV Total"-Zeiten erinnert hätte als Raab etwa über Wochen Songs für Dieter Bürgy schrieb, bis dieser tatsächlich in seiner Sendung auftrat. Damals hätte man ihm auch eine wie auch immer geartete Aktion bei "DSDS" noch zugetraut. Heute veranstaltet er lieber ein Casting im eigenen Haus - mit dem einstigen so erfolgreichen "TV Total"-Konzept hat das wenig zu tun.