Aus diesem manchmal skurrilen Wettstreit um Reichweite mit den merkwürdigsten Mitteln haben wir uns verabschiedet. Ob wir 930.000 oder 980.000 Visits im Monat erreichen ist keine Frage der Qualität - oftmals ist es eine Frage der Themenlage oder Jahreszeit. Wichtig ist nur eins: In unserer Zielgruppe wollen wir qualitativ führend sein. Das lädt eine Marke wie DWDL.de mit Bedeutung auf und verkauft in der Nische letztlich die Werbung. Für diese Erkenntnis braucht man Mut - und ein Angebot, das gut ist. Woran aber messen wir nun, ob wir qualitativ führend sind?

Beispielsweise an der Wertschätzung der Kollegen. Werden DWDL.de-Informationen und -Berichte in anderen Medien zitiert, dann ist das für uns der schönste Beleg einer verlässlichen und relevanten Berichterstattung. Und jedes Zitat ist gleichzeitig die beste Werbung für uns, weil wir keine Kampagne sondern unsere Inhalte sprechen lassen. Aber auch das unmittelbare Feedback aus der Branche - und damit sind nicht die Glückwünsche zum Jubiläum gemeint - ist Tag für Tag ein Indikator dafür, ob die Relevanz stimmt.

Relevanz statt Reichweite ist für uns einfach ein härteres und ehrlicheres Kriterium für Erfolg. Bei General Interest-Angeboten mag Reichweite gerade in einem Wettbewerb der oftmals austauschbaren Medien automatisch Relevanz bedeuten. In der Nische jedoch nicht. Wir glauben daran, dass hier die inhaltliche Qualität und Originalität an erster Stelle stehen muss. Und die Tatsache, dass wir mit diesem Glauben und dessen Umsetzung in diesem Jahr operativ schwarze Zahlen schreiben, unterstreicht das. Werbekunden schätzen unsere Zielgruppe. Reichweite allein kann ich eben nicht verkaufen und mir letztlich nichts dafür kaufen. Für Gewinn hingegen schon.

Und den investieren wir zu 100 Prozent immer wieder ins Produkt, also in die Berichterstattung von DWDL.de. Kein Gesellschafter zieht Geld aus dem Unternehmen ab. So entsteht ein Kreislauf, der guten Journalismus im Web ermöglicht und sich weitgehend unabhängig von Reichweiten-Diskussionen macht. Aber wer sich jetzt sorgen sollte, der sei beruhigt: Wir werden auch bei der Reichweite in diesem Jahr um 15 Prozent wachsen. Nur ist das eben das Ergebnis - und nicht das Mittel zum Zweck. Da denken wir vielleicht etwas anders als der Rest im Web.