Die Kalkulation: Durch die günstigeren Preise sollten viel mehr Kunden angesprochen werden als Premiere das gelang. Inoffiziell soll das Ziel bei sechs Millionen Abonnenten innerhalb von drei Jahren gelegen haben, plauderte DFL-Chef Seifert 2007 in einem Interview aus. Offiziell hielt man den Ball mit der Zahl 2,5 Millionen schon deutlich flacher. Doch selbst das erwies sich schnell als kaum erreichbar. Wenige Wochen vor dem ersten Saison-Start konnte Unitymedia gerade mal 300.000 Abonnenten vorweisen.
Arena hatte aber auch mit mehreren Störfeuern zu kämpfen. Zum Einen war da monatelang die Ungewissheit, ob Arena wirklich das einzige Live-Bundesliga-Angebot via Kabel und Satellit bleiben würde. Die DFL hatte nämlich bei der Rechte-Ausschreibung geschlampt. So wurden in diesem Jahr erstmals die IPTV-Rechte eigenständig an die Telekom vergeben - ohne zu bedenken, dass man die IP-Signale ja eigentlich auch via Kabel und Satellit verbreiten könnte. Schon wenige Wochen nach dem Verlust der Rechte einigten sich Premiere und die Telekom auf eine Zusammenarbeit. Und lange stand im Raum, dass die von Premiere für die Telekom produzierte Bundesliga-Berichterstattung nicht nur über das - noch gar nicht gestartete - IPTV-Angebot der Telekom via VDSL verbreitet werden könnte, sondern eben auch über die herkömmlichen Übertragungswege. Dazu gekommen ist es nach einer Intervention der DFL allerdings nie.
Das zweite Problem von Arena: Einigungen mit Kabel BW und Kabel Deutschland standen selbst kurz vor Saison-Beginn immer noch aus. Während man mit Kabel BW schließlich einen Kooperationsvertrag abschloss, war eine Einigung mit Kabel Deutschland - immerhin für die Netze in 13 Bundesländern zuständig - offenbar nicht erzielbar. Und so verbrüderten sich in größter Not doch noch die beiden Kontrahenten Premiere und Arena. In den Kabel Deutschland-Netzen nahm Premiere Arena in sein Bouquet auf. Damit konnte Premiere seine Abonnenten doch wieder mit Bundesliga-Fußball versorgen und Arena war seine größten Verbreitungs-Probleme los. Insbesondere Georg Kofler dürfte sich ins Fäustchen gelacht haben. "Wir hatten nie einen profitableren Bundesliga-Deal", triumphierte er in einem Interview.
Durch diese Kooperation schaffte Arena es immerhin, bis zu Saison-Beginn auf 800.000 Abonnenten zu kommen, wovon rund die Hälfte allerdings Premiere beigesteuert hatte. Doch das Wachstum lahmte, auch im Frühjahr 2007 waren es noch nicht viel mehr als eine Million Abonnenten. Die hochfliegenden Ziele rückten in weite Ferne. Und so kam es schließlich doch noch zu dem von Arena stets angestrebten Deal: Premiere nahm Arena auch via Satellit in sein Angebot auf. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Das Kartellamt meldete Bedenken an, die Kooperation wurde wenig später wieder auf Eis gelegt.
Also war man gezwungen, sich eine neue Variante zu überlegen - und fand sie bei Unitymedia in nicht weniger als der Aufgabe des eigenen Senders. Nach nur einer Saison sublizenzierte man die Bundesliga-Rechte an Premiere, löste die eigene Redaktion und den eigenen Sender auf. Premiere produzierte die Bundesliga fortan wieder selbst, Arena übernahm im eigenen Kabelnetz und auf der eigenen Satelliten-Plattform nur noch die Premiere-Bilder. Es dauerte also nur eine Saison, bis im Grunde fast alles wieder beim Alten war. Premiere hatte die Liga zurück, Unitymedia erhielt so hohe Zahlungen für die Sublizenzen, dass man sich letztlich sogar mit einem Gewinn aus dem Bundesliga-Abenteuer verabschiedete. Bei der nächsten Rechtevergabe war Premiere wieder allein auf weiter Flur, Arena verschwand. 2010 wurde schließlich auch die Satelliten-Plattform ArenaSat, die noch lange untot vor sich hin vegetierte, wieder eingestellt. Mit deren Ende am 30. September 2010 war Arena somit endgültig Geschichte.