Im Serien-Bereich sind es vor allem Leuchttürme wie "Sex and the City", "Desperate Housewives" oder "Grey's Anatomy", die regelmäßig gute Quoten bringen - auch wenn die Liste der Flops wohl klar überwiegt. Viele Serien starteten in den vergangenen Jahren wahrlich fulminant, entwickelten sich dann allerdings längst nicht so gut wie erhofft. So geschehen etwa bei "Fringe", "Primeval", "Eureka": Letztgenannte Serie startete einst mit mehr als 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, musste sich zuletzt jedoch immer wieder mit einstelligen Werten begnügen. Andere Serien wie "Terminator" starteten schon im Mittelmaß und gingen dann des Nachts zu Ende.

Eigenproduktionen spielten im Programm von ProSieben schon immer eine große Rolle, auch wenn die Zahl der Neustarts - anders als noch vor wenigen Jahren - in diesem Bereich mittlerweile spürbar abgenommen hat. Mit "Germany's next Topmodel", "Popstars" oder "Stromberg" wurden bekannte Marken etabliert. Und doch gab es in all den Jahren immer wieder Formate, die man besser für immer im Giftschrank behalten hätte. "Die Burg" mit einem in den Zuber pinkelnden Blaublüter etwa, oder "Gülcans Traumhochzeit". Von so manchem Daytime-Experiment wie "Das Geständnis" oder der fast schon wieder lustigen Fake-Show "Dr. Verena Breitenbach" ganz zu schweigen.

Für den Tiefpunkt sorgte ProSieben allerdings im November 2008 mit seiner Samstagabendshow "Uri Geller live - Ufos & Aliens". Ein Tiefpunkt war das nicht nur aus Sicht der Quoten - gerade mal 1,4 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet. Nein, auch würde man das Format bei ProSieben sicherlich gerne ungeschehen machen. "Diese Show kann durchaus Ihr Leben für immer verändern", beschwor Uri Geller das Publikum am Anfang der Sendung noch. Was folgte, war ein Trauerspiel. Kern der Sendung war der Versand von Zuschauer-Nachrichten ins All - zu einem entfernten Stern, in der Hoffnung Antwort von Aliens zu bekommen. Ankommen werden die Nachrichten dort allerdings erst in 30 Jahren.

Dass dann auch noch ein Ehepaar auftrat, das behauptete, schon mehrfach von Aliens entführt worden zu sein, tat sein Übriges. DWDL.de schrieb damals nach der Sendung: "Es wäre ja alles halb so schlimm gewesen. Hätte man gemerkt, dass man sich selbst nicht ganz ernst nimmt." Doch davon war tatsächlich nichts zu spüren. Erst Monate später räumte Produzent Constantin Entertainment ein, dass die Show wohl ein Fehler gewesen sei. Deutlich mehr Aufmerksamkeit und zugleich auch deutlich mehr Anerkennung erntete ProSieben dafür mit den Castings, die Stefan Raab immer wieder veranstaltete - insbesondere für "Unser Star für Oslo", das mit Lena sogar die spätere Siegerin des Eurovision Song Contests hervorbrachte. Und so stellt sich auch am Ende des kleinen Rückblicks wieder die große Frage: Was wäre ProSieben nur ohne Stefan Raab?