Was war das wieder für eine Fernsehwoche. Ich komme gar nicht mit, alles zu kommentieren! Aber der Reihe nach (klassiches "Prominent"-Opening vom Sonntag...).
Donnerstag startet der Europa-League-Abend auf "kabel eins eins Baby", obwohl nur "null null zweimal" gespielt wird, schießt die ProSiebenSat1GermanFreeTVRedSevenEntertainmentArtistDevelopmentEuropeGroup sich aber dennoch ein doppeltes Eigentor. Erstmal hat man über vier Stunden durchweg bessere Quoten in allen Zielgruppen als auf Sat.1 - und macht sich direkt noch Konkurrenz im eigenen Haus, indem man ganz entspannt sich den Serien-Donnerstag zerstört. Gerade wo doch "Hawaii 5-0" schon in vier Wochen komplett versendet ist.
Doch kein Problem, die erste Staffel wird doch direkt im Anschluss noch einmal gezeigt. Überhaupt habe ich bei Sat.1 das Gefühl, dass nach der Sommerpause direkt eine kleine Herbstpause zusätzlich eingelegt wird. Ich freue mich schon auf die Rückkehr des Klassikers "Die Comedy Falle" am Samstag, dann natürlich Hape Kerkeling mit "Darüber lacht die Welt" am Freitagabend (den Platz muss man sich noch für den Re-Re-Relaunch von der 'Wochenshow Reloaded Best of New' warm halten und nicht die Leute mit aufwendigen Neuproduktionen verschrecken). Für alle, die "Darüber lacht die Welt" am Freitag verpasst haben, wird es selbstverständlich am Wochenende ein weiteres Mal wiederholt.
Freitag startete dann wieder Deutschlands beliebteste Talentsuche. Bis zu acht Millionen Menschen können nicht irren, wenn Klaviere mit "vermeintlichen" Penissen gespielt werden und Motsi Mabuse (endlich mal eine Frau im deutschen Fernsehen die ohne Akzent, fehlerfreies Deutsch spricht) Nummern sieht, die sie "so in Australien schon einmal schneller und besser gesehen" hat...
Dann verliert Stefan Raab am Samstag nicht nur 1,5 Millionen Euro, sondern auch noch einige Zuschauer, weil Ihnen sechs Stunden Fernsehen doch ein wenig zu lang wird. "Moment, ich frage gerade einmal in der Regie nach...der Notar meint, ich kann noch folgenden Satz anschliessen": Vielleicht ist es aber auch ein kleiner Overkill an "Schlag den Wen auch immer". Noch einmal DJ Bobo heute Abend und dann geht es erst in drei Wochen weiter, nach dem Bundesvision Song Contest und der Stockcar-Crash-Challenge.
Sonntag wurden noch schnell die Emmys verliehen, damit Chefredakteure von Mediaportalen auch mal wieder nach Los Angeles unter beruflichen Hintergrund fliegen können, bevor die Nominierungen für den Deutschen Emmy bekannt gegeben werden. Das wird bestimmt ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Frank Elstner und Ulla Kock am Brink für die beste Entertainer-Leistung im letzten Jahr.
Ich hoffe noch auf eine Nachnominierung von Stefan Mross nach dieser Woche.
Montag war es dann endlich soweit. Die ganze Welt fieberte dem Season-Start von "Two and a Half Men" ohne Charlie Sheen entgegen. Ich bin da mal ganz unvoreingenommen an Ashton Kutcher herangegangen. Mir hat es durchaus gefallen. Das Geheimnis sind die guten Autoren. In Amerika hat man einfach vier Top-Autoren und dann noch mal um die 20 Schreiberlinge, die einfach eine Sitcom auf Welt-Niveau heben. In Deutschland möchten auch alle tolle lustige Sitcom machen, bleiben dann aber oft bei "Sechserpack" hängen.
Denn, wer in Deutschland einigermaßen schreiben kann, bringt lieber ein eigenes Buch raus und zieht sich aufgrund der zusammengesparten Kohle im TV-Business aus dem selbigen zurück. Apropos zusammengesparte Kohle, ich sitze gerade mit offenen Mund vor "3,2,Eins – Die peinlichsten Promi-Momente" und möchte jedem, der hier in der Greenbox sitzt, sofortiges Berufsverbot verhängen.
Das war dann auch schon wieder meine Medienwoche (stellen Sie mich einfach mit einem Laptop und einem Latte Macchiato vor, mit einem charmanten Lächeln wie Constanze Rick).
Jetzt kommt erstmal Harald Schmidt noch heim, aber irgendwie haben die Zuschauer schon den Kevin gemacht.