Trotzdem: Leichter tun sich die US-Player auf dem Pay-TV-Markt. Hier hat sich in den letzten Jahren gerade ein Spätstarter auf dem deutschen Markt einen guten Ruf erarbeitet: Turner. Wenn man von CNN International, das einige Zeit ein deutsches Fenster hatte, mal absieht, wagte sich Turner erst 2006 mit den beiden Kindersendern Boomerang und Cartoon Network sowie Turner Classic Movies (inzwischen TNT Film) nach Deutschland. Dass es Turner mit dem deutschen Markt ernst meint, beweist man aber vor allem seit 2009 TNT Serie gestartet wurde. Dort zeigt Turner inzwischen diverse hochgelobte und vielfach ausgezeichnete Serien - von "Boardwalk Empire" bis "Falling Skies" und kann damit Buzz wie kaum ein anderer Pay-TV-Sender produzieren. Mit glitz hat Turner für 2012 noch auch noch angekündigt, einen Frauensender im Bezahlfernsehen starten zu wollen.

Doch auch FOX International Channels hat in den letzten Jahren hierzulande stärker Fuß gefasst und machte insbesondere auch durch den Start des FOX Channels von sich reden. Setzte man anfangs vor allem auf "Lost", wovon man die letzten Staffeln in Erstausstrahlung zeigen konnte, so kann man derzeit auf das hochgelobte "Mad Men" als Aushängeschild bauen. Vertreten ist FOX International Channels in Deutschland aber schon deutlich länger: 2004 brachte man den National Geographic Channel auch hierzulande auf Sendung, seit 2009 gibt es auch National Geographic Wild.

In diesem Bereich konkurriert man vor allen Dingen mit Discovery - und damit einem der Urgesteine unter den US-Playern auf dem deutschen Markt: Schon 1996 startete der Discovery Channel, damals noch bei DF1. In diesem Jahr galt es also bereits, den 15. Geburtstag zu feiern. Zu leichten Turbulenzen führte 2009 allerdings das Ende der exklusiven Partnerschaft mit Premiere. Discovery Geschichte verschwand in diesem Zusammenhang nach vier Jahren wieder komplett vom Markt, Animal Planet, das Discovery gemeinsam mit BBC Worldwide betreibt, musste bei Premiere bzw. Sky seinen Platz für Nat Geo Wild räumen und ist seitdem in deutlich weniger Haushalten zu empfangen.

Discovery ist aber so lange wie kein anderer auf dem deutschen Pay-TV-Markt vertreten. NBC Universal brachte 1998 13th Street an den Start, 2003 kam SciFi - inzwischen umbenannt in Syfy - dazu. Der History Channel - inzwischen nur noch History - und der Biography Channel starteten 2004 und 2007. Bei Disney war der Markteintritt mit dem Disney Channel im Jahr 1999. Inzwischen hat man auch hier mit Disney Junior, Disney XD und Disney Cinemagic eine ganze Familie vorzuweisen.

Bleiben noch zwei US-Player übrig: Da wäre zum einen Sony Pictures, das 2004 mit AXN einen eigenen Sender nach Deutschland brachte und sein Portfolio 2007 noch mit Animax ergänzte. Derzeit gibt man dort allerdings ein etwas diffuses Bild ab: Erst vor wenigen Wochen hat man seinen Deutschland-Chef Günther Picker verloren und eine Neuausrichtung der Sender angekündigt. Es wird spannend, wie man sich im stärker werdenden Wettbewerb auf dem Pay-TV-Markt positionieren will. Eine ganz eigene Geschichte ist unterdessen das Engagement von Viacom mit seiner MTV-Familie auf dem deutschen Markt. Die Geschichte der Musiksender in Deutschland soll daher auch in einem eigenen Artikel erzählt werden.