Glückwunsch an Manni Ludolf und an alle Zuschauer bei ProSieben. Die Alm ist erfolgreich beendet. „Text....Text, ich brauche schnell meine Texte“ Sorry, ich war gerade abgelenkt. Aber jetzt geht es weiter. Erstmal hoffe ich, dass die Kandidaten nicht in neu aufgekauften ProSiebenSat1 Media AG-Aktien ausgezahlt werden, denn das würde Werner Lorant kein bisschen weiterhelfen. Halten wir mal das Positive fest: Es war zeitweilig sehr unterhaltsam. Gina Lisa vs. Tessa sieht man im Nachmittagsprogramm von RTL kaum besser gescriptet, was mir zeigt, wir brauchen mehr Mut im deutschen Fernsehen. Wenn man die "Promis" einfach lange genug mit der Kamera beobachtet, gehen sie sich früher oder später selbst an die Gurgel.
Ansonsten konnte man ein hervorragend nachgestelltes Dschungelcamp erleben. Mit dem einzigen Unterschied, dass man im Dschungelcamp nicht einfach mal durch den Vorderausgang hinausgeht, eine Nacht im Hotel schläft, die Minibar leer säuft und am nächsten Tag mit einer Selbstverständlichkeit wieder am Lagerfeuer steht. Auch die „Leistung“ der Moderatoren muss noch einmal gewürdigt werden. Ich glaube die Topmodel-aktuell-nicht aus-dem-Vertrag-geklagte-Zweitplazierte (wäre auch ein schöner Titel für die nächste GNTM-Staffel) hat einen tollen Job gemacht, denn sie war außer bei "Taff" nie zu sehen, was man von Kunze und Aminati ja nicht behaupten kann. Immerhin haben sie ohne jegliche Comedy-Erfahrung („Hausmeister Krause“, „Die Dreisten Drei“, „Taff“ und „Bed & Breakfast“ gelten nicht), sauber die Texte heruntermoderiert.
Wenn man die Augen zumachte (was während der Finalshow auch an der Aufregung, wem die nächste Best-of MAZ gewidmet ist, gelegen haben könnte), konnte man sogar bei Janine Kunze Sonja Zietlow vor sich sehen. Und das liegt nur am identischen Autor, nämlich Micky Beisenherz. TADA! Und schon sind wir, mit einer eleganten Überleitung, beim ZDFneo TV Lab. Denn eben gerade beschriebener Micky Beisenherz war mit seinem Format „German Angst“ der knapp zweitplatzierte bei der diesjährigen „Talentsuche“ beim neuen Innovationsmarktführer. Früher wusste ich immer, so sehr ich auch im Fernsehen versage, bei 9Live hat man immer einen Platz für mich. Diese Position hat nach Abschaltung von 9Live jetzt ZDFneo für mich übernommen. Denn allerhand Moderatoren, die es seit Jahren nicht wirklich geschafft haben, werden nun als absolute Newcomer präsentiert.
Auch mit absolut identischen Quoten von damals. Und jetzt haben doch tatsächlich 16.888 verrückte Internet-Freaks das neue Fernsehen bestimmt. Ich versteh zwar nicht, warum das ZDF so ein Experiment nicht auf den freien "Markus Lanz"-Sendeplätzen in der Sommerpause präsentiert, aber das ist wohl auf der Suche nach dem deutschen „Two and a Half Men“ bzw. Gottschalk-Nachfolger durchgerutscht. Glückwunsch auch an dieser Stelle an den neuen Comedy-Kollegen „Teddy“, welcher mit anderer Produktionsfirma, sicherlich den Deutschen Comedypreis als bester Newcomer (überreicht durch eine unglaublich witzige Laudatio von Dave Davis) schon dieses Jahr in den Händen halten könnte.
Was lernen wir daraus? Manchmal reicht ein gutes Internet-Video, um in der Branche Erfolg zu haben. Fragen sie mal Gina Lisa.
Von einer Alm, einem Labor und Internetvideos
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