Mit Blick auf die rückläufigen linearen TV-Reichweiten sind die Streaming-Angebote Joyn und RTL+ längst in den Fokus der beiden Konkurrenten ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland gerückt. Hier gilt es nun, schnell zu wachsen um den sinkenden klassischen TV-Konsum auszugleichen. Immerhin zeigen die Zahlen bei beiden Angeboten in die richtige Richtung.

ProSiebenSat.1 nennt für Joyn keine absoluten Werte, die "Watchtime", also die Zahl der gestreamten Minuten, habe im 3. Quartal aber um 33 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres gelegen. Bei den monatlichen Video-Nutzerinnen und -Nutzern habe der Anstieg sogar 52 Prozent betragen - dementsprechend haben die einzelnen Zuschauerinnen und Zuschauer Joyn also offenbar etwas weniger intensiv genutzt als im letzten Jahr.

RTL hat nun mit seiner Quartalsbilanz nachgelegt und verkündet hier sogar einen Anstieg um 93 Prozent im Nutzungsvolumen. Damit verzeichne man das stärkste Wachstum aller gemessenen Anbieter. Für die Zielgruppe 14-49 nennt RTL auch eine konkrete Zahl; 123,03 Millionen Stunden haben 14- bis 49-Jährige demnach im 3. Quartal RTL genutzt, das Plus lag hier bei 86 Prozent. Hier liege man vor allen gemessenen Anbietern auf Platz 1 - wobei hier bislang nur die deutschen Angebote Teil der Messung sind, US-Streamer also außen vor. Auf die 14- bis 29-Jährigen entfielen 38,4 Millionen Nutzungsstunden, auch hier liege RTL+ damit vor der Konkurrenz.

Unterdessen liegen auch die endgültig gewichteten Monatsmarktanteile für den August vor. Hier kam es noch zu kleineren Änderungen: RTL büßte im Vergleich zu den vorlläufigen Werten 0,1 Prozentpunkt sowohl beim Gesamtpublikum (nun 8,4 Prozent) als auch bei den 14- bis 49-Jährigen (nun 11,0 Prozent) ein, Das Erste legte in beiden Altersgruppen 0,1 Prozentpunkt zu (nun 11,8 und 7,3 Prozent). Bei Kabel Eins ging es doch nicht minimal nach oben, stattdessen verharrte der Marktanteil 14-49 bei 4,2 Prozent. ProSieben verbesserte sich beim Gesamtpublikum noch leicht auf 2,7 Prozent. Am generellen Ranking der Sender untereinander änderte sich durch die Anpassungen in den Nachkommastellen nichts.