Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Es sind die wohl von RTL und Stefan Raab selbst erhofften Quoten, die sein fast dreieinhalbstündiges Comeback-Event am Samstagabend eingefahren hat. Zwischen 20:15 und 23:35 Uhr sendete RTL das Raab-Programm live aus Düsseldorf – es enthielt neben dem eigentlichen Boxkampf, der erst gegen 22:30 Uhr startete, auch eine längere Hinführung in Form von Rückblicken auf Raabs früheres Schaffen an anderer Wirkungsstätte und schließlich ab kurz nach 23 Uhr auch noch eine Pressekonferenz der "Killerplautze", in der der Entertainer seine künftigen Pläne bei RTL lüftete.



Mit 52,9 Prozent Marktanteil war RTL in diesen fast dreieinhalb Stunden mit großen Abstand Marktführer. 2,95 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen das Raab-Comeback am Samstagabend im linearen Programm, weitere dürften über den via RTL+ verfügbar gemachten Live-Stream hinzukommen. Insgesamt sicherte sich das Showprogramm 5,90 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer - keine andere Primetime-Sendung kam am Samstag auf höhere Werte. Die gemessenen 25,8 Prozent im Gesamtmarkt erzielt der Kölner Sender sonst nur selten. Auf den ersten Blick sieht die Reichweite somit niedriger aus als bei den ersten beiden Kämpfen zwischen Stefan Raab und Regina Halmich – genaueres Hinschauen lohnt aber. Sowohl 2001 als auch 2007 bezogen sich die Daten nur auf den Kampf selbst, nicht auf das Drumherum. Diesmal war das anders. Insofern sind die Werte auch nicht vergleichbar (hier geht es zu den Quoten im 5-Minuten-Intervall). Dennoch: Auch damals schon waren Raabs Versuche, Regina Halmich zu besiegen, echte Straßenfeger.

2001 kam "'TV total' Boxen Extra - das Boxereignis des Jahres" bei ProSieben auf durchschnittlich 7,37 Millionen zusehende Personen, 2007 holte "die Rückkehr der Killerplauze" dann 7,74 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichten die ersten beiden Kämpfe der beiden 5,46 Millionen (2001) und 4,32 Millionen (2007). Somit ergaben sich damals Zielgruppen-Marktanteile in Höhe von 55,6 und 43,5 Prozent.

Zurück aber ins Jahr 2024. Ein einstündiges "Exclusiv spezial" rundete den Abend für RTL ab; mit 42,7 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen waren auch die Nachberichte noch äußerst erfolgreich. Bis nach halb ein Uhr nachts blieben bei RTL im Schnitt noch 2,44 Millionen Personen dran. Insgesamt lag der gemessene Marktanteil noch bei starken 21 Prozent. 

Raab verhalf RTL am Samstag zur Marktführung - sowohl gesamt als auch bei den Jüngeren. Beim Publikum ab drei Jahren landete der Sender mit durchschnittlich 13,4 Prozent Tagesmarktanteil neun Zehntel vor dem zweitplatzierten Programm des Ersten. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam RTL auf überragende 26,1 Prozent - das war mehr als vier Mal so viel wie beim ZDF auf Rang zwei (5,9%). Der privaten Konkurrenz war man komplett enteilt. ProSieben schnitt hier nach RTL mit fünf Prozent Tagesmarktanteil am besten ab.

Der Versuch, Raab-Fans nachts dann noch auf die neue und eigentlich nur noch bei RTL+ verfügbare "Bachelorette"-Staffel aufmerksam zu machen, klappte derweil nur halb. Ab 0:30 Uhr kam die Kuppelshow im linearen Programm noch auf passable 9,7 Prozent, eine weitere Folge tiefer in der Nacht kam dann aber nicht über 5,6 Prozent hinaus. 0,33 und 0,18 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen die Sendung.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;