Um kurz vor Mitternacht sind die Olympischen Spiele von Paris zu Ende gegangen. Die Abschlussfeier knüpfte dabei noch einmal an die Spitzen-Quoten an, die ARD und ZDF in den vergangenen beiden Wochen mit ihren Live-Übertragungen erzielten. Durchschnittlich 7,78 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Feier im ZDF und sorgten damit für einen Marktanteil von 40,5 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte die dreistündige Show aus dem Stade de France im Schnitt 1,65 Millionen Menschen sowie 40,0 Prozent.
Damit blieb die Schlussfeier zwar hinter den Werten der Eröffnungsfeier zurück, die vor zwei Wochen sogar von mehr als zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen wurde. Verglichen mit der Schlussfeier von Tokio fielen die Quoten diesmal aber deutlich höher aus: 2021 hatten - allerdings zur Mittagszeit - nur rund 2,6 Millionen Personen eingeschaltet. Auch die Schlussfeier von London 2012 konnte letztlich nicht mithalten: Damals sahen weniger als sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, wie das olympische Feuer erlosch.
Am Sonntag erreichte allerdings nicht nur die Schlussfeier hohe Quoten - auch für die sportlichen Wettbewerbe sah es noch einmal richtig gut aus, allen voran für das Handball-Finale. Obwohl die deutschen Männer dem Team aus Dänemark massiv unterlegen waren, erreichte die ZDF-Übertragung ab 13:34 Uhr im Schnitt 5,34 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Marktanteil lag beim Gesamtpublikum bei hervorragenden 43,0 Prozent und fiel bei den 14- bis 49-Jährigen mit 46,6 Prozent sogar noch ein Stück besser aus. Die Bahnradfahrerin Lea Friedrich, die ebenfalls Silber gewann, brachte es zuvor bereits auf 3,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 39,6 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum.
Das Basketball-Finale der Frauen erzielte indes auch ohne deutsche Beteiligung noch sehr gute 33,9 Prozent Marktanteil und hielt insgesamt 3,12 Millionen Menschen vor dem Fernseher. Und auch der Olympia-Rückblick, den das ZDF um 17:30 Uhr ausstrahlte, erfreute sich großer Beliebtheit und verzeichnete noch 3,05 Millionen Personen. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 28,6 Prozent. Ohnehin erreichte der Sender auch danach, als knapp zwei Stunden lang keine Olympia-Übertragungen zu sehen waren, durchweg zweistellige Marktanteile beim jungen Publikum: So erreichten zwei "Terra X"-Folgen Werte von 15,8 und 10,9 Prozent, die "heute"-Nachrichten kam auf 13,3 Prozent und auch die kurze Doku "Zeitenwende auf Rügen" war mit 11,1 Prozent gefragt.
Entsprechend hoch fielen dann auch noch einmal die Tagesmarktanteile aus: Mit starken 30,1 Prozent lag das ZDF am Sonntag bei den 14- bis 49-Jährigen weit vor der Konkurrenz. Zum Vergleich: ProSieben kam als größter Verfolger auf 6,6 Prozent, RTL schaffte sogar nur 5,5 Prozent. Beim Gesamtpublikum schlug sich Das Erste mit 9,6 Prozent zumindest wacker, während das ZDF dank Olympia auch hier mit durchschnittlich 29,9 Prozent Marktanteil dominierte. Bemerkenswert: Eurosport 1 schaffte erneut nicht den Sprung unter die 20 erfolgreichsten Sender des Tages, obwohl Olympia ja auch dort zu sehen war. Tatsächlich sahen dort am Abend auch nur 50.000 Menschen die Schlussfeier, in der klassischen Zielgruppe lag der Marktanteil zu diesem Zeitpunkt bei gerade mal 0,2 Prozent.
Nur Leichathletik knackte die 8-Millionen-Marke
Den Reichweiten-Rekord der diesjährigen Olympischen Spielen hält - abseits der Eröffnungsfeier - übrigens die Leichathletik, die am Sonntag vor einer Woche die Marke von acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer knackte. Und auch einige Tage sppäter lag diese Hürde noch einmal in greifbarer Nähe. Ebenfalls weit vorne: Die deutschen Hockey-Herren, die mit dem Spiel gegen Argentinien im Schnitt 7,76 Millionen Fans vor den Fernseher lockten, sowie Timo Bolls letztes Tischtennis-Spiel, das 7,56 Millionen fesselte. Dazu kommen die 3x3-Basketballerinnen, deren Gold-Spiel gegen Spanien durchschnittlich 7,40 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte.
Ein riesiger Erfolg war Olympia aber auch mit Blick aufs junge Publikum, wo regelmäßig die Marke von 40 Prozent Marktanteil übersprungen wurde. Vereinzelte gelang es ARD und ZDF sogar, mehr als die Hälfte der 14- bis 49-Jährigen zu erreichen - allerdings vorwiegend am Vormittag und zur Mittagszeit. Den Bestwert hält das Kunst- und Turmspringen, das vor einer Woche starke 51,0 Prozent Marktanteil verbuchte, knapp gefolgt vom Turnen der Männer und Beachvolleyball der Frauen mit 50,5 beziehungsweise 50,3 Prozent Marktanteil. Aber auch Kunstturnen, Klettern und zwei Schwimm-Veranstaltungen erreichten in den zurückliegenden beiden Wochen noch Marktanteile von mehr als 50 Prozent.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;