Von der großen Fußball-Müdigkeit während der Winter-WM in Katar vor eineinhalb Jahren mit ihren durchweg ernüchternden Quoten, war bei der Europameisterschaft im eigenen Land nichts mehr zu spüren. Stattdessen konnten sich die übertragenden Sender diesmal über hervorragende Quoten freuen, was sich trotz des Ausscheidens des deutschen Teams nun bis ins Finale fortsetzte. Die Partie zwischen Spanien und England verfolgten im Ersten im Schnitt 21,64 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Die Marktanteile beliefen sich auf 67,4 Prozent beim Gesamtpublikum und sogar 77,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das war natürlich ein neuer Bestwert bei dieser EM für ein Spiel ohne deutsche Beteiligung, der bisherige Bestwert aus dem Halbfinale England - Niederlande wurde um über sechs Millionen übertroffen. Nicht eingerechnet sind hier wie üblich all jene, die das Spiel in Kneipen oder anderen Public Viewings verfolgt haben oder das Spiel lieber bei Magenta TV angesehen haben.
Seit 2010 gab es mit Ausnahme der Übertragung von Deutschland-Spielen (oder Sendungen in deren Umfeld wie die Nachrichten in der Halbzeitpause) keine Sendung, die eine höhere Reichweite im deutschen Fernsehen erzielen konnte. Zum Vergleich: Das Finale zwischen Italien und England bei der EM 2021 verfolgten 20,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, bei der EM 2016 waren 18,8 Millionen beim Finale dabei. Das WM-Finale 2018 lag bei im Schnitt 21,32 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern, 2022 waren nur 13,86 Millionen mit dabei. Als Deutschland 2014 den Titel gewann, lag die Reichweite mit 34,65 Millionen aber natürlich noch ungleich höher. (Zur besseren Vergleichbarkeit nutzen wir an dieser Stelle stets nur die vorläufig gewichteten Daten, wie sie auch für 2024 vorliegen).
Die Berichterstattung rund ums Finale am Sonntag sahen sich im Schnitt übrigens 10,29 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer an, wobei die Durchschnittsreichweite für Vor- und Nachberichterstattung sowie Halbzeitpause zwischen 20:28 Uhr und Mitternacht natürlich nur bedingt aussagekräftig ist. Die Reichweite der "Tagesthemen" in der Halbzeitpause lag bei 19,58 Millionen. Um Mitternacht verabschiedete sich dann noch das "Kneipenquiz" vor 1,23 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern - der bislang geringsten Reichweite bei dieser EM. Die Marktanteile konnten sich mit 17,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 21,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen trotzdem mehr als sehen lassen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;