Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Weil man sich bei RTL am heutigen Finaltag der Fußball-EM keinen großen Quoten-Sprung des von Stefan Raab produzierten "EM-Studios" erwartete, entschied man kurzerhand, die Folge gar nicht erst zu produzieren. Die tägliche Fußball-Show ging daher schon am Samstag zu Ende - und in Köln wird man vermutlich drei Kreuze machen. Über die vergangenen Wochen hinweg war der Zuspruch nämlich an fast allen Tagen äußerst gering, so auch jetzt zum Abschied. 

Nur 370.000 Menschen sahen die von Jan Köppen moderierte Ausgabe. Und das ist wohlgemerkt die Reichweite beim Gesamtpublikum. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren 140.000 Personen mit dabei und sorgten für 4,6 Prozent Marktanteil. Damit wurde der Schnitt der vergangenen 25 Folgen, der bei etwas mehr als 5 Prozent lag, sogar noch unterboten. 

Zuschauer-Trend: Das RTL EM-Studio

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale
ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Zur bitteren Wahrheit des "RTL EM-Studios" gehört: Die Sendung konnte an keinem Tag aus eigener Kraft genügend Menschen vor die TV-Bildschirme bringen. Als mit der vierten Folge 15 Prozent Marktanteil drin waren, profitierte man von einem zuvor bei RTL übertragenen EM-Spiel. Es sollte die einzige Ausgabe mit einem zweistelligen Marktanteil bleiben. Die höchste Reichweite (1,84 Millionen) wurde Ende Juni gemessen - auch davor lief eine EM-Partie bei RTL. Im Schnitt kamen die 26 gezeigten Ausgaben auf eine durchschnittliche Reichweite in Höhe von 710.000.

Als völlig schlechte Idee hat es sich für RTL zudem erwiesen, nach dem schwachen "EM-Studio" eine neue Ausgabe von "Take Me Out XXL" zu programmieren. Die steigerte sich zwar immerhin auf 500.000 Gesamtzuschauer, aber auch damit waren nur überschaubare 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Es ist ein klassischer Fall von: Auf dem falschen Sendeplatz versendet. 

Recht zufrieden sein kann man dagegen bei Vox, wo die XXL-Doku "Back for Good - 40 Jahre Boy- & Girlgroups" bis 00:20 Uhr im Schnitt 660.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnete. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, vermutlich ein Großteil der Zielgruppe eben jener Boy- und Girlgroups, lag bei 6,7 Prozent und damit über dem Senderschnitt. Weil es in der Daytime teils noch deutlich besser lief und auch das Nachtprogramm mit teils mehr als 20 Prozent überzeugte, waren für Vox am Samstag 7,8 Prozent Tagesmarktanteil drin. RTL brachte es nur auf 7,2 Prozent. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.7; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;