Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Österreich hat am Dienstag bei der Fußball-EM die Niederländer mit 3:2 besiegt und sich damit zum Gruppensieger in der sogenannten "Todesgruppe" gekrönt, in der auch noch Frankreich und Polen mitgespielt haben. Die von Ralf Rangnick trainierten Österreicher lieferten ein großes Spektakel (Bild: "Das war das beste Spiel der EM!") und davon wollte auch RTL profitieren, wo das Match ab 18 Uhr übertragen wurde. In der ersten Halbzeit sahen aber nur 2,69 Millionen Menschen zu, während den zweiten 45 Minuten steigerte sich die Reichweite aber immerhin noch auf 3,88 Millionen. 

Mit 18,5 und 19,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum lief es bereits sehr gut. Noch besser sah es aber naturgemäß beim jungen Publikum aus: In der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen wurden 23,8 und 25,1 Prozent gemessen. Mit der Vorberichterstattung auf das Spiel blieb RTL bei mageren 10 Prozent Marktanteil hängen, direkt nach dem Spiel verzeichnete der Sender fast 5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Das "RTL EM-Studio" kam in der Primetime dann aber nur noch auf 1,16 Millionen - und 7,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe.

Das RTL mit dem spektakulären Österreich-Sieg nicht noch mehr Fußball-Fans erreicht hat, hat mit der Tatsache zu tun, dass zur gleichen Zeit das Parallelspiel zwischen Frankreich und Polen im ZDF zu sehen gewesen ist - und das war deutlich gefragter. 4,97 Millionen Menschen sahen hier zu und bescherten dem ZDF 28,4 bei allen und 34,9 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern. 

Während die Reichweite von RTL nach dem Abpfiff des Vorabendspiels kontinuierlich sank, stieg sie bei den Mainzern nach und nach an. Schon die Vorberichte auf das Abendspiel zwischen England und Slowenien sahen sich fast fünfeinhalb Millionen Menschen an, kurz vor Anpfiff verzeichnete das ZDF 8,89 Millionen. Das Spiel selbst wurde dann im Schnitt von 11,28 Millionen Personen gesehen, 46,8 Prozent Marktanteil waren die Folge. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen 59,6 Prozent auf dem Konto der Mainzer. 

Durch diese Werte ist das ZDF am Dienstag der mit Abstand stärkste Sender gewesen: Sowohl insgesamt (28,1 Prozent) als auch bei den 14- bis 49-Jährigen (33,8 Prozent) war man Tagesmarktführer. RTL kann aber ebenfalls zufrieden sein: Mit 10,7 Prozent landete man bei den Jüngeren auf einem guten zweiten Platz. Geholfen hat dabei übrigens nicht nur das Österreich-Spiel. Bereits die Frühschiene lief gut: "Punkt 6" erzielte 19,2 Prozent und auch die Sendungen um 7 und 8 Uhr lagen noch bei mehr als 15 Prozent. "Punkt 12" erzielte später 18,2 Prozent. Da war es dann auch zu verschmerzen, dass eine alte "Cobra 11"-Folge ab 21 Uhr bei 3,0 Prozent hängen blieb. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;