Erst um 1:13 Uhr begann ProSieben überhaupt mit der Vorberichterstattung zur 79. Oscar-Verleihung, die am Sonntagabend wie immer im Kodak Theatre stattfand. Den kurzen "Oscar-Countdown" mit Annemarie Warnkross und Steven Gätjen sahen zu später Stunde 480.000 Zuschauer. Das reichte beim Gesamtpublikum für gute 11,7 Prozent Markanteil. In der Zielgruppe reichten 360.000 14- bis 49-jährige Zuschauer für 15,6 Prozent Marktanteil.
Im Laufe des Abends schalteten dann wie zu erwarten war nach und nach Zuschauer weg. Wie Steven Gätjen meist recht erfolglos bei der "ProSieben-Red Carpet-Show" auf der Suche nach Promis war sahen noch 410.000 Zuschauer, die anschließende von ABC übernommene "Oscar Preshow" verfolgten 390.000 Zuschauer. Bei der eigentlichen Verleihung ab 2:30 Uhr waren dann noch 340.000 Zuschauer dabei - zumindest in der ersten halben Stunde. Weitere Daten über die mit fast vier Stunden Länge etwas lang geratenen Show liegen noch nicht vor, da die Quoten ab 3 Uhr erst am Dienstag veröffentlicht werden.
Während die Reichweiten sanken, stiegen aufgrund der insgesamt geringer werdenden Zahl der Zuschauer, die zu dieser Zeit vor dem Fernseher saßen, die Marktanteile stetig an. Die Verleihung ab 2:30 Uhr kam mit 15,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum auf den höchsten Wert des Abends. Ähnliches Bild auch in der werberelevanten Zielgruppe. Hier holte die Verleihung 20,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die "Oscar Preshow" kam auf 19,8 Prozent, die "ProSieben Red Carpet-Show" erzielte immerhin 17,2 Prozent Marktanteil. Bei der Verleihung saßen noch 270.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren vor dem Fernseher.
Die Marktanteile liegen somit weit über dem ProSieben-Senderschnitt. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt: Zwar lagen die Quoten in etwa auf Vorjahresniveau, davor konnte die Oscar-Verleihung bei ProSieben allerdings schon deutlich höhere Marktanteile einfahren. So lag 2005 der Marktanteil bei der Übertragung der Verleihung bei fast 30 Prozent und auch 2004 waren es rund 27 Prozent. Was für einen Privatsender wie ProSieben allerdings noch bedenklicher ist: Es konnte - mit Ausnahme des Sponsors der Sendungen - so gut wie keine Werbung verkauft werden. In den durch ABC vorgegebenen Werbepausen zeigte ProSieben fast ausschließlich Eigenwerbung sowie Trailer der nominierten Filme - was spätestens ab der dritten Wiederholung auch eher als nervend denn als Service wahrgenommen worden sein dürfte.