Der ESC sorgt in der Regel schon Wochen vor dem eigentlichen Finale immer wieder für Schlagzeilen, selten war der Musik-Wettbewerb allerdings so politisch aufgeladen wie 2024. Überschattet wurde das Event von anti-israelischen Protesten in Malmö, aber auch durch den kurzfristigen Ausschluss des niederländischen Acts geriet die EBU in die Kritik. Am Ende hat Nemo den Wettbewerb für die Schweiz gewonnen - und Deutschland war endlich nicht mehr Letzter und landete mit Isaak im Mittelfeld (DWDL.de berichtete).
Bei den ganzen Ereignissen rund um den diesjährigen ESC wäre es keine Überraschung gewesen, wenn die Reichweiten höher ausgefallen wären als in den vergangenen Jahren. Tatsächlich lag die Übertragung dann aber ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres. 7,38 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen alleine im Ersten zu, das waren etwas weniger als 2023. Der Marktanteil lag bei 36,8 Prozent. Hinzu kommen aber noch die 600.000 Menschen, die den ESC 2024 bei One verfolgten - das waren mehr als im Vorjahr. Der Spartensender brachte es damit auf sehr gute 3,0 Prozent Marktanteil.
Noch deutlich erfolgreicher ist der Musik-Wettbewerb beim jungen Publikum gewesen. 2,85 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sahen die rund vierstündige Übertragung im Ersten, alleine dort wurden 51,7 Prozent Marktanteil gemessen. Durch die parallele Ausstrahlung bei One kamen noch einmal 4,7 Prozent hinzu. Damit schob sich One beim jungen Publikum in der Primetime unter anderem vor ProSieben oder auch das ZDF.
Im Vorjahr kam der ESC zusammengerechnet auf 7,96 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, in diesem Jahr waren es 7,98 Millionen. Nicht mit eingerechnet in diesen Zahlen sind wie gehabt die Personen, die den ESC in der ARD-Mediathek gesehen haben oder die Übertragung im Stream des österreichischen FM4 verfolgten - dort kommentierten wie schon im Vorjahr Jan Böhmermann und Olli Schulz das Geschehen.
Im Ersten war derweil auch das Rahmenprogramm zum ESC äußerst gefragt. Bereits der 45-minütige Countdown zur besten Sendezeit erreichte durchschnittlich 3,84 Millionen Menschen, beim jungen Publikum lag man da schon bei mehr als 30 Prozent Marktanteil (31,0 Prozent). Die "Aftershow" ab 1 Uhr erreichte dann sogar 39,4 Prozent, 2,74 Millionen Menschen waren in der Nacht noch mit dabei. Bei One kamen Vor- und Nachberichterstattung jeweils auf etwas mehr als 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Mit einem Tagesmarktanteil in Höhe von 22,2 Prozent ist Das Erste am Samstag beim Gesamtpublikum natürlich der mit Abstand stärkste Sender gewesen, bei den 14- bis 49-Jährigen war das Ergebnis mit 31,4 Prozent sogar noch beeindruckender. Und auch One half der ESC merklich: Insgesamt kam der Spartensender auf starke 1,8 Prozent, bei den Jüngeren waren es 3,0 Prozent.
Update (10:50 Uhr): Wie die ARD mitgeteilt hat, wurde der ESC-Livestream in der ARD-Mediathek bis Mitternacht 1,4 Millionen mal abgerufen. Das waren rund eine halbe Million Abrufe mehr als vor einem Jahr. Allerdings sind diese Zahlen nicht gleichzusetzen mit der durchschnittlichen Sehbeteiligung, also den weiter oben genannten Reichweiten. Die Zahl der Abrufe gibt keinen Hinweis darauf, wie lang der Stream lief oder wie häufig er von ein- und derselben Person gestartet wurde - und auch nicht, ob er von mehreren Personen verfolgt wurde. Darüber hinaus teilte die ARD nun auch mit, dass der Marktanteil der TV-Übertragung in der Altersklasse der 14- bis 29-Jährigen alleine im Ersten bei 58,1 Prozent lag.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;