Richtig auf die Nase bekam am Freitag Abend ProSieben mit seinem Versuch, Boxsport ins Programm zu bringen. Dabei war doch alles dabei, was ein ProSieben Spektakel braucht: Stefan Raab als Moderator - an seiner Seite Regina Halmich, die ihm einst die Nase brach -, Elton und nicht wie zunächst angekündigt Oliver Pocher als Ringsprecher, und die Popstars-Band Monrose als Showact. Dennoch verfolgten gerade mal 780.000 Menschen in der Zielgruppe den Einstieg des Senders, der sonst eher auf dem Wok rodeln lässt, in den seriösen Sport. Ein Marktanteil von gerade 7 Prozent und damit weit unter Senderschnitt.
Noch schlechter sah es beim Gesamtpublikum aus. Da reichte es gerade einmal für 4,4 Prozent Marktanteil mit 1,3 Millionen Zuschauern. Damit dürfte der Ausflug des Senders in den Boxsport wohl bald wieder Geschichte sein. Dabei hatte man mit dem Versuch, Kämpfe unbekannter Boxer - jenseits von Klitschko und Maske - zu zeigen, einen vielversprechenden Ansatz. Fraglich auch, ob das interessierte Publikum Boxsport in dieser Form - mit Stefan Raab und Monrose - übehaupt goutieren will. Denn nachdem RTL mit dem Axel-Schulz-Gemetzel den Sport beinahe zum Kirmesboxen verkommen lies, dürften die Meinungen der Fans hier geteilt sein.
Mit dem schlechten Ergebnis der "Fight Night", die immerhin mehr als drei Stunden der Hauptsendezeit in Beschlag nahm, kommt ProSieben am Freitag auf einen Tagesmarktanteil von 9,9 Prozent in der jungen Zielgruppe und bleibt auch hier unter Senderschnitt. Der Tagessieg am Freitag ging an RTL, die mit ihrem ganz konventionellen Programm 16,1 Prozent in der Zielgruppe holten.