Die Zahl der Bild+-Abos wuchs im Jahr 2023 um 73.457 (Vgl. Durchschnitt tägliche Nutzungsrechte im Dezember 2023 mit Dezember 2022). Damit baute der Springer-Titel seine führende Rolle im Paid-Content-Markt der Nachrichten-Angebote weiter aus - zumindest wenn man rein auf die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten blickt, weil kein anderes Angebot auch nur annähernd ähnlich viel neue zahlende Kundschaft anlocken konnte. Prozentual betrug der Zuwachs im Jahresvergleich 11,3 Prozent.
Allerdings wird dieses hohe Wachstum nur erreicht, weil "Bild" seine Abos weiter stark rabattiert unters Volk bringt: Wer ein Abo von Bild+ neu abschließt, zahlt dafür nur 1,99 Euro - erst nach einem Jahr soll dann der eigentlich reguläre Preis von 7,99 Euro berechnet werden, wie es die Angebotsseite von "Bild" ausweist. Im Jahresabo liegt man aktuell gar bei nur 1,67 Euro im Monat. Bevor es zum Wechsel in den Normaltarif käme, sind die meisten der Abonnentinnen oder Abonnenten aber offenbar entweder wieder weg, schließen auf anderem Weg ein neues rabattiertes Abo ab oder können die Rabattierung anderweitig verlängern.
Jedenfalls ist die Zahl der Abos in der Preisspanne über 7 Euro weiterhin rückläufig und ging binnen Jahresfrist um 27 Prozent zurück. Die im Preissegment bis 2 Euro erhöhte sich im Gegenzug um 34 Prozent. Gerade in den letzten drei Monaten des Jahres hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt. Insgesamt zahlen somit inzwischen sechs von zehn Bild+-Abonnentinnen und Abonnenten maximal 1,99 Euro im Monat für ihren Zugang.
"Welt" führt Verfolgerfeld an, RND neu dabei
Das Verfolgerfeld wird von einem anderen Springer-Titel angeführt: Die "Welt" steigerte die Zahl ihrer Digital-Abos binnen Jahresfrist um knapp 11.000 auf 222.535. Auch hier ging die Zahl der Abos im teuersten von der IVW ausgewiesenen Preissegment über 7 Euro binnen Jahresfrist leicht zurück, trotzdem ist weiter mehr als die Hälfte aller Abos dort angesiedelt. Die "Welt" wuchs übers Jahr 2023 bei der Zahl der Abos weniger stark als die "Süddeutsche" oder die "FAZ". Im Jahresvergleich legte "SZ Plus" um 14,5 Prozent zu, allerdings herrscht seit Oktober nun weitgehend Stagnation.
Seit Oktober neu in der IVW-Ausweisung erhalten und nur knapp hinter "WELTplus" auf Platz 3 findet sich das Madsacks RND RedaktionsNetzwerk Deutschland wieder. Insgesamt werden hier zum Ende des Jahres 209.120 Abos ausgewiesen - allerdings entfallen die natürlich bei Weitem nicht alle auf RND+. Eingerechnet sind stattdessen auch alle Abos der diversen Madsack-Regionalzeitungen und obendrein auch noch externe Lokalmedien, die Madsack als Dienstleister nutzen. Noch ein Hinweis: Angebote wie "Spiegel+" und "Z+" der "Zeit" werden nicht für die Paid-Content-Ausweisung der IVW gemeldet, sie laufen über die E-Paper-Ausweisung in die "Print"-Auflagen ein.
Abos 12/23 |
Vgl. 11/23 |
Vgl. 12/22 |
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BILDplus | 724.126 | +9.837 +1,4% |
+73.457 +11,3% |
WELTplus | 222.535 | +911 +0,4% |
+10.994 +5,2% |
RND RedaktionsNetzwerk Deutschland | 209.120 | +3.230 +1,6% |
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SZ Plus (Südddeutsche Zeitung) | 173.871 | +192 +0,1% |
+21.961 +14,5% |
F+ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) | 127.730 | +1.380 +1,1% |
+13.490 +11,8% |
RHEINPFALZ Plus | 50.510 | +313 +0,6% |
+2.434 +5,1% |
FP+ (Freie Presse) | 46.089 | +378 +0,8% |
+4.605 +11,1% |
AZ PLUS+ (Augsburger Allgemeine) | 36.390 | +62 +0,2% |
+11.828 +48,2% |
StZ Plus (Stuttgarter Zeitung) | 34.628 | +289 +0,8% |
+25.651 +285,7% |
RP+ (Rheinische Post) | 33.083 | -994 -2,9% |
+4.704 +16,6% |
Handelsblatt Standard | 30.832 | -324 -1,0% |
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NWZonline Plus (Nordwest-Zeitung) | 25.068 | +109 +0,4% |
+9.771 +63,9% |
SB+ (Schwarzwälder Bote) | 24.317 | --- | --- |
LZ (Lebensmittelzeitung) | 22.825 | -38 -0,2% |
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M-Plus (Mittelbayerische Zeitung) | 18.657 | -47 -0,3% |
+6.049 +48,0% |
PNP Plus | 15.771 | +209 +1,3% |
+1.632 +11,5% |
ZVW+ (Zeitungsverlag Waiblingen) | 14.468 | +65 +0,5% |
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TW+ (TextilWirtschaft) | 11.963 | -64 -0,5% |
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StN+ (Stuttgarter Nachrichten) | 11.081 | -41 -0,4% |
+8.149 +277,9% |
DK Plus (Donaukurier) | 11.007 | +71 +0,6% |
+514 +4,9% |
SÜDKURIER Web&App | 8.127 | +388 +5,0% |
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RN+ (Ruhr Nachrichten) | 7.595 | +209 +2,8% |
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h+ (HORIZONT) | 6.280 | -49 -0,8% |
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f+ (fvw|TravelTalk) | 5.153 | -4 -0,1% |
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Quelle der Rohdaten: IVW; Berechnungen und Aufbereitung: DWDL.de
Sondereffekte sorgen für sprunghafte Anstiege
Blickt man auf die etwas kleineren Titel, dann zeigt sich bei mehreren ein sprunghafter Anstieg. Die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" etwa konnten laut IVW die Zahl der Paid-Content-Zugänge innerhalb eines Jahres um rund 285,7 bzw. 277,9 Prozent steigern, die "Augsburger Zeitung" um 48,2 Prozent, die "Nordwest-Zeitung" um 63,9 Prozent, die "Mittelbayerische Zeitung" um 48 Prozent. Das liegt allerdings nicht daran, dass plötzlich ein Run auf die Online-Angebote dieser Lokaltitel eingesetzt hätte.
Bei der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" haben beispielsweise alle Print-Abonnenten einen Zugang zu StN+ bzw. StZ+ erhalten, in der Abrechnung wird dafür 1 Euro des Print-Abo-Preises als Paid-Content-Anteil gewertet - was zu diesem sprunghaften Anstieg führte, ohne dass es für den Verlag mehr Einnahmen gebracht hätte. Bei der "Augsburger Allgemeinen" wird bei E-Paper-Abos nun ein Paid-Content-Anteil berechnet. Ähnliche Effekte gibt es bei allen Titeln, bei denen im Verlauf des Jahres ein solch sprunghafter Anstieg zu beobachten war.