Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Da hat Sat.1 ein prima Händchen gehabt: Schon seit Jahren läuft aus der Bundesliga ein Einzelspiel kurz vor Weihnachten im Free-TV. 2023 war das Match zwischen Bayern München und Stuttgart, das über Jahre auf sportlicher Ebene nicht zwingend euphorisiert hätte. Doch seit Sebastian Hoeness bei den Schwaben an der Seitenlinie steht, ist das anders. Der Rekordmeister gewann trotzdem und das mit 3:0 auch recht deutlich. Im Vorfeld war der Ausgang der Partie, die am Sonntag um 19:30 Uhr angepfiffen wurde, aber nicht klar.

 

So kam die erste Hälfte des Spiels auf im Schnitt 3,99 Millionen Fans in Sat.1, der zweite Durchgang dann noch auf 3,63 Millionen. Das ist – bei allem Erfolg – etwas ungewöhnlich, da normalerweise zweite Halbzeiten zulegen können. Insgesamt verbuchte Sat.1 15,3 und 12,0 Prozent Marktanteil – bei den Jüngeren waren es zunächst gute 21,6 und dann noch 15 Prozent.

Übrigens: Auch der Sendeplatz ist ungewohnt. Eigentlich lief das Free-TV-Spiel immer am Freitagabend. Nun nutzte Sat.1 den spätestmöglichsten Sonntags-Anstoßtermin für die Ausstrahlung. Frank Buschmann hatte derweil schon vergangenen Montag in einer Sky-Sendung befürchtet, dass die Bundesliga-Ausstrahlung nicht sonderlich gut für RTL und die dort laufende NFL sein könnte. Und in der Tat sahen die Quoten während des Fußballspiels nicht allzu gut aus.

Tampa Bay gegen Green Bay hatte insbesondere gegen das Live-Spiel massive Probleme und fuhr die bisher schwächsten RTL-NFL-Ergebnisse ein. Das zweite Viertel, begonnen gegen 19.30 Uhr, landete bei nur fünf Prozent in der Zielgruppe. Das dritte Quarter verschlechterte sich sogar auf miese 3,7 Prozent, den Schlussabschnitt sahen dann noch 4,5 Prozent aus der klassischen Zielgruppe. Die höchste Reichweite eines Viertels lag bei 0,64 Millionen und wurde vor 19:30 Uhr, also im ersten Abschnitt, gemessen.

Auch das späte Spiel (Cardinals gegen 49ers) tat sich zunächst schwer. Vor der Halbzeit verbuchte dieses schwache 6,2 und 6,0 Prozent bei den klassisch Umworbenen. Erst nach der Halbzeitpause und somit nach 23:45 Uhr zogen die generierten Marktanteile deutlicher an. Nachts sicherten sich die zwei verbleibenden Viertel 9,2 und 12,7 Prozent.

 

Die schwache NFL sorgte dann auch dafür, dass RTL den Sonntag mit nur 6,5 Prozent Tagesmarktanteil (14-49) abschloss und im Senderranking nur auf Platz sechs landete, übrigens hinter Vox mit 6,7 Prozent. Tagsüber hatten Weihnachtsfilme nämlich auch nicht vollständig gezündet. Zwar kam "PS: Es weihnachtet sehr" am späteren Vormittag und Mittag auf 8,6 Prozent, der um 14:15 Uhr gestartete Streifen "Der König und die Eisprinzessin" tat sich aber mit nur knapp sechs Prozent äußerst schwer.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;