Der Primetime-Verlauf: Der Kane-Knick
Welchen Einfluss hatte der erste Bundesliga-Einsatz von Harry Kane am Freitagabend auf die starken Quoten der Sat.1-Übertragung? In jedem Fall einen deutlich spürbaren, wie der Blick auf den Reichweiten-Verlauf in den rund eine Million von AdScanner erfassten Vodafone-Haushalten zeigt: Zunächst mal zeigt sich, dass die Übertragung über vor allem während der ersten 45 Minuten immer mehr Publikum einsammelt, auch wärend der zweiten Hälfte zeigt der Trend zunächst nicht mehr ganz so steil, aber doch recht kontinuierlich nach oben - bis um 22:15 Uhr der Höchstwert erreicht wird und es eine Knick in der Kurve gibt. Es ist der Moment, in dem Harry Kane vom Platz geht, womit das Spiel offenbar für einige uninteressant wird - die somit dann allerdings die letzten zwei Tore der Partie verpassen.
Der Vorabend-Verlauf: Hat sich "ran" am Vorabend gelohnt?
Interessant ist auch hier vor allem die Sat.1-Kurve: Die Frage, ob sich der frühe Start der "ran"-Vorberichterstattung bereits um 19:30 Uhr gelohnt hat, lässt sich hier mit "ja" beantworten. So kam es offenbar zu dieser Zeit schon zu einem Publikums-Austausch: Die stark ansteigende Kurve in den letzten "Lenßen"-Minuten lässt sich schon auf Fußball-Fans zurückführen, der Knick um 19:30 Uhr dann mit abschaltenden "Lenßen"-Fans. Diesen Rückgang macht "ran" dann aber innerhalb der nächsten Minuten wieder wett.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Fußball bringt Seven.One Media nach vorn
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit dem Fußball-Boost konnte sich Seven.One Media am Freitag deutlich an der Ad Alliance vorbei schieben was die Zahl der mit Werbeinseln erreichten Vodafone-Haushalte betrifft.
Werbe-Ranking: Drei Sponsoren für ein Halleluja
Tipico, Krombacher, Check24 - gleich drei Unternehmen traten am Freitag als Sponsor der Bundesliga-Übertragung in Sat.1 auf und schafften damit allesamt auch Platzierungen unter den Top15 der mit ihrer Werbung am bruttoreichweitenstärksten vertretenen Marken - wobei Krombacher neben den "präsentiert von"-Hinweisen auch noch ein paar normale Spots geschaltet hatte, was den Sender bis auf Platz 4 nach vorne spülte. Tipico hatte neben dem Sponsoring in Sat.1 enorm viele weitere Spots auf kleineren Sendern oder in Randzeiten geschaltet, was die Bruttoreichweite nur in übersichtlichem Ausmaß erhöhte.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.