Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: ZDF-Peak nach 22 Uhr

Sowohl ARD als auch ZDF haben am Donnerstagabend auf frische Fiction-Ware verzichtet, konnten aber dennoch sowohl mit dem "Bozen-Krimi" als auch der Serie "Mein Freund, das Ekel" punkten. Außerdem gelang es, das Publikum bestens vor dem Fernseher zu halten: Während der Krimi im Ersten stabil blieb, konnte das ZDF sogar im Laufe des Abends noch einige Zuschauerinnen und Zuschauer einsammeln. Auffällig auch: Ab 21:45 Uhr ging die Reichweiten-Kurve des Ersten spürbar nach unten, während das ZDF mit dem "heute-journal" noch zulegen konnte und seinen Peak somit erst nach 22 Uhr erreichte.

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Der Vorabend-Verlauf: Tour de France sammelt Fans ein

Die Tour de France hat bis zum Ende der Etappe hin die Radsport-Fans eingesammelt. Der AdScanner-Verlauf zeigt zugleich, dass dem Ersten nach der Live-Übertragung erstmals einige Zuschauerinnen und Zuschauer abhandenkamen, es danach aber wieder Stück für Stück nach oben ging - erst bei "Brisant" und schließlich auch bei "Gefragt - gejagt". Der Audience-Flow zwischen dem Quiz und "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" funktionierte hingegen gar nicht. Dass die Krankenhausserie danach selbst sogar noch leicht verlor, dürfte auch damit zusammenhängen, dass seit dieser Woche nur Wiederholungen laufen.

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Gewohnte Verhältnisse

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Am Donnerstag gab es keine großen Überraschungen: Mit 36 Prozent der gemessenen Haushalte lag die AdAlliance einmal mehr vor Seven.One Media. Deutlich dahinter lag das ZDF Werbefernsehen klar vor ARD Media, während Warner Bros. Discovery in der Vermarktung deutlich vor El Cartel Media vor RTLzwei landete.  

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Werbe-Ranking: Doppelt wirbt besser?

Schon seit einigen Tagen bewirbt Amazon seinen Prime Day mit einer großen Werbe-Kampagne - und setzt sich regelmäßig an die Spitze des AdScanner-Rankings. So auch am Donnerstag wieder: Mit einer Reichweite von 108,49 XRP lag das Unternehmen fast 30 Punkte vor Ikea, das auf 79,29 XRP kam. Die meisten Spots wurden bei RTL gezeigt, gefolgt von RTLzwei und Vox. Auf ProSieben entfielen hingegen nicht einmal sechs Prozent der Amazon-Schaltungen, während Sat.1 bei der Kampagne am Donnerstag sogar gar nicht bedacht wurde.

Bemerkenswert: Amazon ist darüber hinaus auch noch mit einer anderen Prime-Kampagne am Start und belegte damit auch den neunten Platz im Werbe-Ranking. Hier lag der XRP bei 47,38. Rechnet man beide Kampagnen zusammen, dann schaltete Amazon mitten im Sommer mehr als 200 TV-Spots.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.