Um mehr Kundinnen und Kunden für MagentaTV zu erwärmen, hat die Telekom erst vor einigen Tagen ein neues Bundle eingeführt, in dem es auch Netflix mit Werbung zu sehen gibt. Um das neue Angebot, aber auch MagentaTV ganz grundsätzlich, zu bewerben, hat die Telekom zwei Spots mit Christian Ulmen und Fahri Yardim produzieren lassen. Darin sind sie in einer Art Therapiestunde zu sehen - und "Super Nanny" Katharina Saalfrank mimt die Vermittlerin zwischen den beiden Streithähnen, die sich nie entscheiden können, was auf dem Fernseher laufen soll.
Mit den beiden Spots hat die Telekom viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen: 432 Mal liefen die beiden Spots in den vergangenen sieben Tagen im deutschen Fernsehen. Damit brachte es die Telekom mit der MagentaTV-Kampagne auf eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 235 XRP - das bedeutete Platz 23 im Ranking der reichweitenstärksten Kampagnen. Zählt man alle Telekom-Kampagnen der vergangenen Woche zusammen, waren es sogar 1.164 Spot-Ausstrahlungen und ein XRP-Wert von 612.
Ein Blick auf die Details der MagentaTV-Kampagne lohnt sich in diesem Fall, denn offensichtlich wussten die Mediaplaner ganz genau, wo vor allem Katharina Saalfrank die größte Bekanntheit hat. Die meisten Spots liefen im Programm von RTL - dem ehemaligen Heimatsender der "Super Nanny". Mehr als ein Drittel der Bruttoreichweite generierte die Telekom bei den Kölnern. Aber auch bei ProSieben und Sat.1 liefen viele Spots, dazu kamen noch kleinere Sender wie MTV und ntv, die stark belegt wurden. Für Katharina Saalfrank war es in jedem Fall ein starkes RTL-Comeback.
Springer wirbt für Bild+
Ebenfalls stark unterwegs war in den vergangenen Tagen eine Kampagne für den Geburtstag von Bild+. Das Bezahlangebot der "Bild" wird in diesen Tagen 10 Jahre alt. 789 Mal flimmerte ein entsprechender Spot über die Bildschirme der deutschen Sender, das entsprach einer Bruttoreichweite in Höhe von rund 251 XRP. Und es ist nicht so, als hätte Springer nur auf den eigenen Kanälen geworben. Zwar wurde mit Nick am häufigsten ein Sender belegt, der ebenfalls von Visoon vermarktet wird, aber auch die kleinen Sender der Seven.One Entertainment Group wurden häufig belegt - ebenso wie RTLzwei, hier generierte Springer dann auch die höchste Reichweite. Eine kleine Anzahl an Spots lief auch bei RTL, Sat.1 und ProSieben.
An die Spitze der Werbecharts hat sich unterdessen Lidl geschoben, 653 Spots reichten hier für mehr als 450 XRP. Der Spitzenreiter der Vorwoche, C&A, hat sich dagegen deutlich zurückgenommen und kam mit rund 250 XRP nur noch auf Platz 17 der reichweitenstärksten Kampagnen. Auf Rang zwei mit 396 XRP schaffte es Telefonica mit seiner Mobilfunkmarke O2, dafür benötigte der Konzern aber satte 1.175 Spots. Mit gar nicht so viel Abstand kam eine P&G-Kampagne für Swiffer ins Ziel - und die hatte weniger als die Hälfte der O2-Spots. Während Telefonica vor allem bei kleineren Sendern wie MTV (14,2 % der Spots), Sport1 (10,6 %) und DMAX (7,9 %) warb, setzte P&G fast nur auf die großen Sender - alleine in Sat.1 lief mehr als ein Viertel aller Spots.
DAZN im Mai: Vergleichen, Wetten und Sonstiges
Zusätzlich zur Auswertung der Werbeschaltungen im klassischen Fernsehen, können wir auf Basis der AdScanner-Erhebungen auch einen Einblick in die Werbebuchungen des Streamingdienstes DAZN werfen - hier auf Monatsbasis immer am ersten Montag des Folgemonats. Im Mai war Check24 mal wieder der reichweitenstärkste Werber auf der Sport-Streamingplattform - gefolgt von diversen Wettanbietern. Aber auch andere Unternehmen wie Obi, Mercedes-Benz, Airbnb oder auch Amazon und Aldi haben es in die Liste der größten Werbe-Spender geschafft.
Zur Erläuterung der Zahlen: AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.