Wer sich am Dienstag die Werbeinseln deutscher Sender angesehen hat, hat zu einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit Reklame für verschiedene Produkte gesehen, die beim Erstellen der Steuererklärung helfen. So warben etwa Taxfix und Wiso Steuer insgesamt über 400 Mal im Fernsehen – erreicht wurden jeweils um die 45 XRP-Punkte. Taxfix warb deutlich häufiger, aber in weniger reichweitenstarken Programmen.
Auch Steuerbot war mit seinen "Geldregen"-Spots recht häufig vertreten. Rund 180 Mal wurden diese gebucht, allerdings wirklich fast ausnahmslos in der Nische. Der einzige große Privatsender, auf dem diese Werbung vereinzelt stattfand, war RTLzwei. Häufig zu sehen bekamen sie Zuschauerinnen und Zuschauer von Bild, N24 Doku und MTV. Und auch im Pay-TV war Steuerbot sehr aktiv, wie zahlreiche Buchungen bei Sky One, History oder den Warner-Sendern zeigen.
Die Unternehmen mit den höchsten XRP-Werten waren indes O2 und McDonalds. Beide erreichten Werte von etwas mehr als 80 Punkten. Dass das schon für die zwei vorderen Ränge reicht, ist nicht üblich. Nicht selten benötigt man dreistellige Zahlen, um Spitzenreiter zu werden. Was auffiel: Lidl und Ikea, sonst vorn dabei, hielten sich zurück. Der Discounter hatte nur 53 Spots gebucht (XRP knapp über 30), das Möbelhaus landete bei knapp 38 Punkten (115 Ausstrahlungen).
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.