"Bild" konnte im vergangenen Jahr die Zahl der Bild+-Abos weiter steigern und erreichte im Dezember den bisherigen Höchstwert von im Monatsschnitt 650.669 Nutzungsrechten pro Tag. Damit führt Bild+ das Ranking der journalistischen Paid-Content-Angebote weiterhin mit großem Vorsprung an - allerdings hat sich das Wachstumstempo verlangsamt. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Bild+-Abos um knapp 58.000 an (Vergleich Dezember 2021 zu Dezember 2022), im Jahr 2021 hatte der Zuwachs noch bie knapp 84.000 gelegen.
Spannend ist vor allem, dass die IVW seit Anfang 2022 auch genauer aufschlüsselt, in welchem Preiskorridor sich die jeweiligen Abos bewegen. Und da zeigt sich, dass Bild+ weiteres Wachstum zuletzt vor allem noch über den Preis generieren konnte. Schon seit längerem werden für Bild+ im ersten Jahr nur noch 1,99 Euro fällig - man muss also schon über ein Jahr dabei bleiben, um auf den eigentlich regulären Preis von 7,99 Euro im Monat zu kommen.
Die Zahl der 1,99-Abos wuchs über den Jahresverlauf dann auch von knapp 222.000 im Januar auf knapp 324.000 im Dezember. Die Zahl "Vollzahler" von mehr als 7 Euro im Monat liegt mit 137.573 zwar ebenfalls höher als im Januar (124.675) - allerdings ist sie seit dem Höchstwert von 145.909 im Juni nun schon sechs Monate in Folge leicht rückläufig. Nur etwas mehr als jeder Fünfte zahlt also derzeit den vollen Preis, knapp die Hälfte aber nur maximal 1,99 Euro im Monat.
Welt+ punktet hochpreisiger, F+ erhöht Wachstumsdynamik
Bei Welt+, dem anderen Paid-Content-Angebot von Springer, liegt der Anteil jener Abos, für die mehr als 7 Euro im Monat gezahlt werden, hingegen bei 56 Prozent. Ohnehin ist Welt+ mit inzwischen insgesamt 211.541 Abos eine Erfolgsgeschichte - vor allem, wenn man bedenkt, dass "Die Welt" gerade mal noch auf rund 32.000 Print-Abos kommt, die "Welt am Sonntag" auf rund 108.000. Auch Welt+ wuchs 2022 allerdings nicht mehr ganz so stark wie 2021 (+42.115 vs. +30.920).
Deutlich an Wachstumsdynamik zugelegt hat im Vergleich zum Vorjahr hingegen das Angebot F+ der "FAZ". Die Zahl der F+-Abos wuchs um 45 Prozent auf nun 114.240. "SZ Plus" konnte den Vorsprung trotzdem verteidigen und zählt inzwischen über 150.000 Abonnentinnen und Abonnenten. Beide gewannen absolut ein paar mehr Abos als Welt+, der Rückstand ist aber weiterhin groß. Ein Wort noch zu Spiegel+ und Z+ der "Zeit": Sie nutzen die Paid-Content-Ausweisung der IVW nicht, stattdessen schlagen sich Digital-Abos und E-Paper in Kombination in der "Print"-Auflage der IVW nieder.
Nutzungsrechte / Tag Dezember 2022 |
Vergleich zum Vorjahr |
Vergleich zum Vorjahr |
|
Bild+ | 650.669 | +57.873 | +9,8% |
Welt+ | 211.541 | +30.920 | +17,1% |
SZ Plus | 151.910 | +38.356 | +33,8% |
F+ (FAZ) | 114.240 | +35.434 | +45,0% |
Rheinpfalz Plus | 48.076 | +2.508 | +5,5% |
FP+ (Freie Presse) | 41.484 | +4.724 | +12,9% |
RP+ (Rheinische Post) | 28.379 | +1.926 | +7,3% |
Augsburger Allgemeine Plus+ | 24.562 | +2.609 | +11,9% |
NWZonline Plus | 15.297 | +5.089 | +49,9% |
PNP Plus (Passauer Neue Presse) | 14.139 | +2.228 | +18,7% |
M-Plus (Mittelbayerische Zeitung) | 12.608 | +30 | +0,2% |
DK Plus (Donaukurier) | 10.493 | +958 | +10,1% |
Quelle: IVW. Die Angaben beziehen sich auf Nutzungsrechte pro Tag im Monatsdurchschnitt
NWZonline mit starkem Wachstum
Unter den regionalen Angeboten mit IVW-Ausweisung bleibt das Angebot der "Rheinpfalz" zwar führend - allerdings nur noch bei recht gemächlichem Wachstum. Bei M-Plus der "Mittelbayerischen Zeitung" herrscht auf Jahressicht sogar Stagnation. Ein Wachstum um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gab's hingegen beim Online-Angebot der Nordwest-Zeitung - wobei hier ein größerer Teil auf einen Sprung im Frühjahr zurückgeht. Doch auch seither gab es ein weiter anhaltendes Wachstum. RP+ der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf konnte nach einem Durchhänger in den ersten Monaten des Jahres zunächst wieder Schwung aufnehmen, erhielt aber im Dezember nochmal einen Dämpfer.