Aus sportlicher Sicht hätte das WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich kaum spannender verlaufen können und wurde erst im Elfmeterschießen entschieden - den generellen Trend, dass das Interesse an der diesjährigen Weltmeisterschaft deutlich hinter dem an früheren Welt- und Europameisterschaften zurückblieb, brach das aber auch nicht mehr. Erwartungsgemäß gab es aber nochmal einen Bestwert bei dieser WM für ein Spiel ohne deutsche Beteiligung.
So sahen im Schnitt 13,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Übertragung im Ersten, die bereits um 16 Uhr begann. Damit wurde die Reichweite der Halbfinal-Patie zwischen Frankreich und Marokko noch einmal um rund 3,3 Millionen übertroffen. Der Marktanteil belief sich auf 53,6 Prozent beim Gesamtpublikum und sogar 59,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Das sind auf den ersten Blick zwar sehr gute Zahlen, das Finale zwischen Frankreich und Kroatien vier Jahre zuvor hatten allerdings noch rund 21,3 Millionen Fußball-Fans vor dem Fernseher verfolgt, die Marktanteile bewegten sich damals jenseits der 75-Prozent-Marke. 2010 sahen sogar über 25 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu. Als das deutsche Team 2014 Weltmeister wurde, waren es natürlich noch mehr, damals fast 35 Millionen.
Diesmal ist freilich zu berücksichtigen, dass die Partie parallel auch bei Magenta TV der Telekom übertragen wurde, für das keine öffentlichen Reichweitendaten vorliegen. Ebenfalls nicht eingerechnet sind all jene, die die Übertragung im Livestream verfolgten. Auf der anderen Seite steht aber natürlich auch fest, dass diesmal der Public-Viewing-Anteil erheblich geringer war. Dass das Interesse am Turnier diesmal in Deutschland erheblich geringer ausfiel, lässt sich also nicht wegdiskutieren.
Die Abschlussfeier ab 15 Uhr hatten unterdessen 3,21 Millionen Personen im Ersten verfolgt, was beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 20,4 Prozent entsprach. Bei den 14- bis 49-jährigen wurden 16,7 Prozent Marktanteil erzielt. Dass das Erste den Tag mit einem Tagesmarktanteil von 28,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 29,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen dominierte, lag obendrein auch daran, dass tagsüber auch schon Wintersport-Übertragungen punkten konnten, allen voran natürlich Biathlon. 3,93 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahenbei den Frauen ab 14:13 Uhr zu, was 25 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Beim Massenstart der Männer waren es mittags 3,63 Millionen, was 25,6 Prozent Marktanteil entsprach. Am Abend lag dann der "Tatort: Das Opfer" mit 8,15 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern und Marktanteilen von 26,0 Prozent sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den 14- bis 49-Jährigen weit vor der Konkurrenz.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;