In welcher Minute haben Sie am Donnerstagabend die Hoffnung auf ein deutsches Erreichen des Achtelfinals aufgegeben? Nach rund 60 Minuten, als Costa Rica ausglich? Etwa zehn Minuten später, als Deutschland in Rückstand geriet und Spanien auch nicht das nötige Resultat auf die Anzeigetafel brachte? Oder erst nach Abpfiff, weil ein spanisches Tor ja noch geholfen hätte? Der Blick auf die Reichweiten in Giga TV-Haushalten zeigt, dass bis zum bitteren Ende gefiebert wurde. Genauer: Gegen 21:45 Uhr, als sich die reguläre Spielzeit sehr nah an ihrem Schlusspunkt befand, stiegen die Reichweiten nochmals rasant an. Vermutlich sind hier insbesondere einige ZDF-Zuschauerinnen und Zuschauer vom "Bergdoktor" rübergewechselt.
Auch in den Minuten zuvor hatte das deutsche Drama Stück für Stück Fans eingesammelt. Weitaus schneller, als sie gekommen waren, war eine Vielzahl an Fans dann aber weg. Mit Abpfiff rauschte die Reichweite doch ein gutes Stück nach unten. Am Nachmittag hatte sich indes speziell die zweite Halbzeit des Spiels zwischen Kroatien und Belgien als echter Einschalter erwiesen. Die Kurve stieg doch vergleichsweise steil an. Wie viele so viele WM-Spiele zuvor; am Ende hatte auch diese Partie die stärkste Sehbeteiligung.
Ungeachtet aller Boykott-Diskussionen erreicht die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ein Millionenpublikum - auch wenn es offenbar spürbar weniger Fans sind als bei den vergangenen Turnieren. Interessant ist allerdings nicht nur die Frage, wie viele Menschen die einzelnen Spiele gesehen haben, sondern auch, wie sich die Zuschauerzahlen im Laufe der Übertragungen entwickelten. Basierend auf der sekundengenauen Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten zeigen die AdScanner-Kurven, wann die Fans einschalteten - aber auch, wann sie abschalteten. Die Daten, die die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten widerspiegeln, geben also nicht zuletzt Aufschluss darüber, wie die Zuschauerinnen und Zuschauer bei ungewöhnlichen Spielverläufen reagierten.