Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der "Prime Day" im Sommer ist zwar bereits lange vorbei, bei Amazon hält man es aber offenbar für geboten, in diesem Herbst erneut mit zwei Angebotstagen für die eigene Prime-Kundschaft das Geschäft anzukurbeln - wohl nicht zuletzt eine Reaktion auf die angesichts der Inflation steigende Preissensitivität. Diese erneute Sonder-Aktion, die nun schlicht unter dem Namen "Prime Exklusive Angebote" läuft, wird von einer massiven Werbekampagne im Fernsehen begleitet, wie die AdScanner-Auswertung für den Dienstag zeigt.

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Gleich 194 Mal schaltete Amazon am Dienstag Spots für die Rabatt-Aktion - und zwar weit überwiegend auf den großen Sendern, sowohl öffentlich-rechtlich wie auch privat. Es ging Amazon also wirklich darum, nicht einzelne Zielgruppen, sondern die breite Masse zu erreichen. Und das hat ausweislich der Brutto-Reichweite auch geklappt: AdScanner ermittelte einen gigantischen Wert von 185,17 XRP am Dienstag.

Da konnte kein anderes beworbenes Produkt auch nur ansatzweise mithalten, Aldi auf Platz 2 kam auf weniger als die Hälfte dieser beworbenen Reichweite. Ziemlich hoch im Reichweiten-Ranking liegen auch Spots für die Lotterie Aktion Mensch. Fast die gesamte Reichweite wurde dabei nur mit Spots bei vier Sendern erzielt: Das Erste, das ZDF, RTL und Vox. ProSieben spielte eine stark untergeordnete Rolle, Sat.1 war gar nicht belegt.

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Der Aktion Mensch gelang diese hohe Reichweite dadurch mit nur 54 Spots. Lotto24 wurden fast sieben Mal so häufig beworben, erreichte aber trotzdem nur eine halb so hohe Brutto-Reichweite. Auf Masse statt (Reichweiten-)Klasse setzten auch Immobilienscout24 und Taxfix, die trotz über 200 Ausstrahlungen nur etwa 25 XRP erzielten.

Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.

Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.