In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Seit rund drei Wochen wirbt das Unternehmen Enpal für seine Solaranlagen mit Speicher und Wallbox und setzt dabei pro Tag zwischen knapp hundert und manchmal etwas mehr als 150 Spots ein. Am Freitag schaffte es das Unternehmen erstmals in die Top10 der meistgesendeten Spots. Und obwohl 155 Buchungen erfolgten, verblieb der gemessene XRP-Wert im einstelligen Bereich. Somit ist klar: Die Chance, als Otto-Normal-Zuschauerin oder -Zuschauer auf eine Enpal-Werbung gestoßen zu sein, war eher gering.
Das lag auch daran, dass kein einziger Spot auf einem der großen Sender lief. Enpal vermutete seine Zielgruppe ausschließlich in der Nische und warb am Häufigsten bei N24 Doku, Home & Garden TV und bei Servus TV. Auf diese drei Kanäle entfielen rund ein Drittel aller Buchungen am Freitag. Somit gesellt sich Enpal zu weiteren Firmen, die zwar häufig in den Werbeinseln vertreten sind, aber hauptsächlich in der Nische vorkommen.
So war das auch bei Lotto24 – 321 Spots liefen, aber der XRP-Wert blieb mit rund 25 reichlich überschaubar. Quooker 170 Mal – und kam somit auf einen XRP-Wert von knapp 18. Hey.car, mit 193 Spots im deutschen Fernsehen vertreten, scheiterte ebenfalls an der Marke von 20 XRP.
Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.