In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Am Donnerstag warb Saturn besonders erfolgreich im Fernsehen. Der Einzelhändler stellt zur Zeit seine "Technik gegen die Inflation" in den Fokus seiner Kampagne, im Rahmen derer im TV vier unterschiedliche, aber eher kurze Spots (entweder 5 oder 15 Sekunden Länge) geschaltet werden. 158 Mal liefen diese am Donnerstab im deutschen Fernsehen. Belegt wurden alle sechs privaten Vollprogramme und unter diesen besonders oft Kabel Eins. Zudem kamen vereinzelte Buchungen im ZDF hinzu.
Das alles dürfte dazu geführt haben, dass mit einem XRP von knapp 69 der zweithöchste heraussprang. Nur RTL+, das auch am Donnerstag wieder die Pole Position einnahm, warb mit einem XRP von etwas mehr als 135 noch erfolgreicher. Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären. Zurück aber zu Saturn. Der Einzelhändler setzte nicht nur auf große Sender, sondern ließ einen ganz wesentlichen Schwung seiner Spots auch auf dem Fernsehsender von Bild laufen. Mehr als jeder fünfte war dort zu sehen.
Springer war auch sich selbst ein guter Kunde. Mit Spots für Bild warb man auf Bild. Fast jeder Vierte der insgesamt 153 Spots kam auf dem eigenen Sender. Verhältnismäßig oft wurden zudem auch Nick und MTV belegt. Sehr vereinzelt lief die Reklame indes auch auf den großen Sendern: Auf RTL, Sat.1 und ProSieben entfielen aber nur rund drei Prozent der Buchungen am Donnerstag.