Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigste Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Die Zahlen sind aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone am ehesten jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.

Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.

220825 Verlauf © AdScanner

Die dritte Folge von "The Voice of Germany" hat zwar nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer bis zum Schluss halten können, konnte dafür aber in den ersten beiden Stunden ziemlich kontinuierlich seine Fans einsammeln. Die Musikshow legte bei ProSieben so kräftig zu, dass sie in den Vodafone-Haushalten nach 22 Uhr die Spitzenposition übernahm und dem Sender den ersten Platz für gut eine Stunde sicherte - selbst in den Werbepausen, wie die AdScanner-Daten zeigen.

Anders dagegen das Bild bei RTL: Konnte das "Stern TV Spezial" zunächst durchaus noch Interesse beim TV-Publikum wecken, so ging die Reichweite recht kurz nach dem Start kräftig zurück. Besonders bitter: Wer einmal weg war, kam wohl auch nicht mehr wieder - jedenfalls war bis zum Beginn von "RTL Direkt" kein Aufschwung mehr erkennbar. 

Stabile Quoten gab's dagegen für den ARD-Krimi "Nord bei Nordwest", der in den Vodafone-Haushalten - analog zu den von der AGF ausgewiesenen Gesamtwerten - in Führung lag. Das ZDF sammelte währenddessen mit "Jurassic World" im Laufe des Abends noch einige Hollywood-Fans ein, wie der Kurvenverlauf zeigte. Besonders deutlich war der Aufschwung dabei gegen 21:45 Uhr, als wohl einige Krimi-Umschalter im ZDF das "heute-journal" wähnten. Die meisten blieben jedoch dann auch bis zum Ende von "Jurassic World" dran.

ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?

220825 Zap © AdScanner