Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

xrp220821 © AdScanner

In insgesamt zehn verschiedenen Spots warb RTL am Sonntag für sein Angebot RTL+ - darunter waren auch Reklamen für den neuen Musikdienst, die startende Europa-League-Saison oder unterschiedliche Formate, etwa die Flirtshow "Are you the One?". RTL+ war somit das einzige Angebot, das am Sonntag auf einen XRP-Wert von mehr als 100 kam – erreicht wurden sogar Werte oberhalb der 120er-Marke. Zur Wahrheit gehört aber auch: Fast 100 Spots sorgten dafür, dass die Werbeblöcke von RTL und Vox am Sonntag gefüllt waren. Besonders stark beworben wurde RTL+ nachmittags und am Vorabend.

werbung220821 © AdScanner

Ein ähnliches Vorgehen zeigt ProSiebenSat.1 mit Spots für die ParshipMeetGroup, die eine Tochter des TV-Konzerns ist. Allein für Parship liefen am Sonntag 429 Spots im Fernsehen; der gemessene XRP-Wert blieb knapp unter 100. Rechnet man nun auch noch Spots für Elitepartner, das vom selben Anbieter kommt, hinzu, wurde sogar über 700 Mal am Sonntag geworben. Gefüllt wurden nicht nur Werbeinseln der großen Seven.One-Sender, sondern auch bei Nischensendern. So entfiel nahezu jede zehnte Buchung auf Welt, gar mehr als 15 Prozent auf den Musiksender MTV.

 

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.