Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

xrp220807 © AdScanner

Im Juli war es keine Seltenheit, dass der Kreditvermittler Smava über 300 Spots pro Tag schaltete, sondern eher regelmäßiges Vorgehen. An Tagen, an denen das Unternehmen besonders buchungsfreudig war, liefen sogar mehr als 350 Spots. Doch seit dem 1. August macht Smava spürbar langsamer. Seitdem wurde an keinem einzigen Tag die Marke von 200 Spotbuchungen übertroffen, am Sonntag nun ging der Wert auf 176 zurück.

Interessanterweise hat das der Werbewirkung aber nicht geschadet. Mit über 60 XRP-Punkten lag diese sogar höher als teils im Juli, als mitunter auch weniger als 50 gemessen wurden. Der Hintergrund ist einfach erklärt: Smava hat seine Aktivitäten bei nischigen Sendern deutlich zurückgefahren, ist bei den großen Sendern aber weiterhin präsent. Am Sonntag entfiel fast die Hälfte aller Buchungen von Smava auf RTL oder Vox. Den Werbethron hat inzwischen PE Digital mit Spots für Parship eingenommen.

Fast 400 Buchungen wurden für Sonntag getätigt, damit ließ sich ein XRP-Wert von nahezu 118 erzielen. Zudem hatte man somit fast 100 Spots mehr im Rennen als die zweitaktivste Kampagne: Lotto24 landete auf dem Silberrang mit knapp 300 ausgestrahlten Spots.

werbung220807 © AdScanner

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.