In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Da im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekanntlich nach 20 Uhr keine Werbung erlaubt ist, besteht die einzige Möglichkeit, bei Abendspielen die derzeit enormen Reichweiten der Frauen-EM zu nutzen im Sponsoring - und dieses Paket hat sich im ZDF Booking.com gesichert, das angesichts des Finaleinzugs der Deutschen damit ziemlich gut gefahren ist. Am Mittwoch sorgte es dafür, dass Booking.com mit seinen Spots laut AdScanner auf die annähernd identische Brutto-Reichweite kam wie der Konkurrent Check24 Travel, obwohl etwa ein Drittel weniger Spots geschaltet wurden. Booking.com generierte fast zwei Drittel seiner gesamten Reichweite dabei allein durch die Spots im ZDF.
Für Platz 1 reichte es allerdings weder für Check24 Travel noch für booking.com, stattdessen war Lidl das Unternehmen, das mit seinen TV-Spots am Mittwoch am meisten Reichweite generierte, wobei es vor allem der Spot für die ab diesem Donnerstag erhältlichen Angebote im Bereich Bettwäsche waren, der besonders reichweitenstark geschaltet worden war.
Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.
In den letzten Tagen wieder deutlich verstärkt hat Taxfix seine TV-Werbeschaltungen. Im Mai und Juni hatte das Unternehmen eine beinahe vollständige TV-Pause eingelegt, seit Anfang Juli laufen nun aber wieder Spots, am Mittwoch war mit 240 Schaltungen der bislang stärkste Tag dieses Flights. Mit den 240 Spot-Schaltungen wurde allerdings trotzdem nur eine Brutto-Reichweite von 27,32 XRP erzielt, weil man um die großen Sender einen Bogen machte und lieber günstige Slots bei kleineren Sendern belegte. Am häufigsten lief der Spot für die Steuer-App übrigens erstaunlicherweise bei MTV.