In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
An der Spitze des Reichweiten-Rankings vom Sonntag findet sich Amazon wieder, das mit zwei unterschiedlichen Spots in Summe eine Bruttoreichweite von fast 100 XRP einsammeln konnte. Während in dem einen die Mögilchkeit beworben wurde, Geschenke bei Amazon zu bestellen, stand beim reichweitenstärkeren der beiden Spots gar nicht das eigene Angebot im Zentrum, stattdessen stellt das häufig für seine Arbeitsbedingungen in der Kritik stehende Unternehmen darauf hin, dass man in Indien mehrere rein von Frauen geführte und mit Frauen besetzte Verteilzentren betreibe. Auch der Spot wurde nach Unternehmensangaben ausschließlich von Frauen produziert. Amazon fährt diese Kampagne aktuell weltweit.
Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.
Hinter der Kreditvermittlerapp Smava, die einmal mehr mit über 300 Ausstrahlungen das Ranking des meistbeworbenen Produkts anführt, sortierte sich am Sonntag Sky mit 258 Spots für sein Streaming-Angebot Wow ein. Beide kamen mit über 60 XRP am Sonntag auch in die Hitliste der reichweitenstärksten Spots auf den Plätzen 4 und 5. Lotto24 hingegen wirbt nur auf kleinen Sendern oder in Randzeiten und ereichte trotz fast ebenso vieler Ausstrahlungen weniger als die Hälfte der Brutto-Reichweite von Wow.