Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

werbung220722 © AdScanner

Lottospielen war in den zurückliegenden Tagen wieder in allerlei Munde. Im Euro Jackpot lagen satte 120 Millionen Euro – das Geld hatte sich über die bis dato längste Jackpotphase (16 Ziehungen) angesammelt und wandert nun nach Dänemark. Der Anbieter Lotto24 trommelte am Freitag im deutschen Fernsehen recht laut für sein Angebot. Er schaltete 232 Spots und landete im Werberanking somit auf dem zweiten Rang. Nur smava war mit über 340 Buchungen noch aktiver. Die Chance, einem Lotto-24-Spot zu begegnen, war dennoch nicht übermäßig groß. Allein der gemessene XRP zeigt nämlich, dass nur Randplätze und Spartensender bedacht wurden.

xrp220722 © AdScanner

Konkret: Kein einziger Spot lief auf einem Vollprogramm. Meistgebuchtes Programm war MTV – dort lief nahezu jeder zehnte Werbespot für Lotto 24 am Freitag. Aber auch auf dem Fernsehsender von Bild, auf History und National Geographic waren etliche Ausstrahlungen gebucht worden.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären. 

Sehr aktiv war auch wieder RTL+, das sich mit einem XRP von rund 83 bei knapp 150 Ausstrahlungen die Spitzenposition im XRP-Ranking sicherte. Wow, der umbenannte Streamingdienst von Sky, wurde sogar an die 200 Mal beworben – allerdings in weniger reichweitenstarken Umfeldern. So wurde ein XRP-Wert von rund 50 generiert.