In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Streamingangebote werden im deutschen Fernsehen weiterhin stark beworben. Allein am Mittwoch wurde für die Dienste von Sky und RTL+ annähernd 400 Spots geschaltet. RTL Interactive bewarb RTL+ 167 Mal, Sky trommelte für seinen Dienst Wow sogar 214 Mal. Dabei setzten die Sender auf unterschiedliche Strategien. Wow belegte die kleinen Sender in größerem Maße. Daher verbuchte Wow auch einen niedrigeren XRP als RTL+. Allein mit den Buchungen bei Deluxe Music, Welt und Home & Garden wurden bereits 50 Prozent der Spot-Schaltungen abgedeckt. Auf die großen Privaten, also ProSieben, Sat.1, RTL und Vox entfielen nur etwas mehr als zehn Prozent der geschalteten Spots.
Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.
Keine Überraschung ist übrigens, dass Sky für Wow nicht auf seinen eigenen Sendern warb – und auch Programme wie 13th Street sowie die Warner-Pay-Sender außen vor blieben. Wer schon Pay-TV hat, braucht Wow aller Voraussicht nach auch nicht mehr.
Die Spots für RTL+ verteilten sich derweil ausschließlich auf die eigenen Free-TV-Sender, wobei hier insbesondere Werbeblöcke von Nitro befüllt wurden. Annäherend jeder dritte Spot lief beim Männersender.