Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Sowohl Edeka als auch Rewe sind in Zeiten der Inflation darum bemüht, auf ihr Discounter-Sortiment hinzuweisen. Das zeigte sich nicht am Montag, als beide Supermarkt-Riesen mit ihren Kampagnen im Fernsehen vertreten waren. Deutlich mehr Reichweite verzeichnete dabei jedoch Edeka: Mit einem XRP von 61,60 belegte Edeka zum Start der Woche den zweiten Platz hinter RTL+, das einmal mehr an der Spitze lag. 

Rewe erreichte im Vergleich dazu nur einen XRP-Wert von 47,70 und landete dadurch auf dem neunten Rang. Allerdings schaltete Rewe auch deutlich weniger Spots als der Konkurrent, war also letztlich durchaus effizient - so belegte das Unternehmen in der ersten Werbepause von "Wer wird Millionär?" den erste Werbeplatz. Bei seinen Buchungen konzentrierte sich Rewe zudem auf die beiden großen Privatsender-Gruppen sowie RTLzwei, während Edeka etwas breiter streute. Beide Supermarkt-Ketten eint jedoch, dass sie die meisten ihrer Spots in der Primetime schalteten, wo dann auch die höchsten Reichweiten drin waren. 

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Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.  

Nicht schlecht dürfte derweil das Timing von Ferrero gewesen sein: Am heißen Montag schaltete das Unternehmen zwar nur 42 Spots für Kinder Pingui, doch weil diese geschickt platziert wurden, gab's dafür viel Reichweite: Starke 49,35 XRP-Punkte wurden mit der vergleichsweise geringen Zahl an TV-Ausstrahlungen eingefahren - kein Unternehmen warb damit am Montag so effizient wie Ferrero. Ein Großteil der Reichweite verzeichnete das Unternehmen übrigens durch die Werbung bei RTL, wo ein Großteil der Spots in der Mitte der Werbeblöcke zu sehen waren.